Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Robert Emmerich, 17.05.2011 10:42
Inklusion ist sein Thema: Stephan Ellinger neu in der SonderpädagogikFördermöglichkeiten für Kinder und Jugendliche mit LernbeeinträchtigungenJulius-Maximilians-Universität Würzburg, Robert Emmerich, 17.05.2011 10:42
stehen im Mittelpunkt seiner Arbeit: Stephan Ellinger ist neuer Inhaber
des Lehrstuhls für Pädagogik bei Lernbeeinträchtigungen der Universität
Würzburg. Vor allem das Thema "Inklusion" wird ihn in den kommenden Jahren
stark beschäftigen.Alle Schüler, auch diejenigen, die von einer Behinderung betroffen sind,
haben das Recht auf den Zugang zu einer Regelschule. Jedes Kind soll
entsprechend seiner individuellen Fähigkeiten lernen und den
selbstverständlichen Umgang mit Vielfalt im gemeinsamen Unterricht
erproben können: So sieht es Artikel 24 der UN-Behindertenrechtskonvention
vor, die in Deutschland am 26. März 2009 in Kraft getreten ist.
"Inklusion" lautet das Schlagwort, unter dem dieses Recht seitdem in der
Öffentlichkeit diskutiert wird. Selbstverständlich gilt diese Konvention
auch für Kinder und Jugendliche mit einer Lernbeeinträchtigung.Die Konsequenzen der InklusionWelche Konsequenzen das für alle Beteiligten hat, wird in den kommenden
Jahren Stephan Ellinger untersuchen. Ihn interessieren insbesondere die
Herausforderungen, die damit auf die Schulen mit dem Förderschwerpunkt
"Lernen" zukommen werden. "Hier gilt es in erster Linie, ein pädagogisch
sinnvolles, und nicht ein ideologisch motiviertes Konzept zu entwickeln",
sagt Ellinger.Über das Thema "Inklusion" hinaus erforscht Ellinger unterschiedliche
Fördermöglichkeiten bei Lernbeeinträchtigungen. So hat er beispielsweise
untersucht, inwieweit die Technik des Neurofeedback dabei helfen kann,
Kindern mit einem Aufmerksamkeitsdefizit zu helfen.Eingliederung ins BerufslebenIn einem weiteren Projekt forscht Ellinger gemeinsam mit den Professoren
Roland Stein (Inhaber des Lehrstuhls Sonderpädagogik V, Universität
Würzburg) und Erwin Breitenbach (Inhaber des Lehrstuhls
Rehabilitationspsychologie, Humboldt-Universität Berlin) an Fragen zur
beruflichen Eingliederung benachteiligter Jugendlicher. "Gerade
Absolventen von Schulen mit den Förderschwerpunkten 'Lernen' und
'emotionale und soziale Entwicklung' haben es auf dem regulären
Arbeitsmarkt nicht leicht", sagt Ellinger. Angesichts von aktuell immer
noch drei Millionen Arbeitslosen schaffen es die wenigsten von ihnen,
reibungslos von der Schule in eine Ausbildung oder einen Beruf zu wechselnObwohl es inzwischen vielfältige Förderangebote für jungen Menschen mit
solchen Beeinträchtigungen gibt, zeige deren Lebenslauf häufig eine
Aneinanderreihung von Phasen unterstützender Maßnahmen, Arbeitslosigkeit
sowie kurzen oder längeren Jobs. Was die Gesellschaft tun kann, um solche
bruchstückhaften Laufbahnen zu verhindern, untersuchen die Wissenschaftler
in ihrem Forschungsprojekt "Lebensbegleitende Integration in Arbeit und
Beruf Institutionen, Maßnahmen, Verläufe".Gewaltprävention am PCMit einem ganz anderen Thema beschäftigt sich Ellinger in dem Projekt
"Cool and Save". "Dabei geht es darum, das bereits existierende
Gewaltpräventionsprogramms 'Nicht mit mir' in eine webbasierte Form
umzuwandeln", erklärt der Sonderpädagoge. Das Programm dient der
Prävention vor körperlicher Misshandlung und sexuellem Missbrauch und
richtet sich an Kinder im Alter zwischen sieben und zehn Jahren. In
interaktive Trainingseinheiten am Computer können die Kinder mittels
Filmsequenzen und digitalen Rollenspielen erfahren, welche Situationen
Gefahrenpotentiale bergen und wie sie sich in diesen Situationen richtig
verhalten.Stephan Ellingers LebenslaufStephan Ellinger hat in Gießen und Würzburg Evangelische Theologie,
Diplom-Pädagogik und Soziologie studiert. 2001 promovierte er an der
Universität Würzburg mit einer Untersuchung zu Einflussfaktoren auf die
Arbeitszufriedenheit in Jugendhilfewerken. Für seine Dissertationsschrift
erhielt er 2002 den Wissenschaftspreis der Unterfränkischen
Gedenkjahrstiftung.Von 1993 bis 1997 war Ellinger hauptberuflich erst als Lehrkraft in einem
beruflichen Bildungswerk und im Anschluss daran als pädagogischer
Mitarbeiter in einem Jugendhilfewerk tätig. Nach einer Vertretung zwischen
2005 und 2007 war er in der Zeit von 2008 bis 2011 Professor für
Erziehungswissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt.KontaktProf. Dr. Stephan Ellinger, T: (0931) 31-84828 (Sekretariat),
stephan.ellinger@uni-wuerzburg.deArten der Pressemitteilung:
PersonaliaSachgebiete:
Pädagogik / BildungZu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter der WWW-Adresse:
http://idw-online.de/de/image142198
In Würzburg hat er studiert; jetzt ist er wieder nach Würzburg zurückgekehrt. Stephan Ellinger ist neuer Inhaber des Lehrstuhls für Pädagogik bei Lernbeeinträchtigungen.Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder erhalten Sie unter:
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http://idw-online.de/de/institution99
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