Gedanken zur Zeit 1964 26-05-11:
Die Welt, in der wir leben, läuft immer weniger rund, oder: Wer mag noch Gurke?
[via jjahnke.net]
http://jjahnke.net/gedanken63.html#1964
Der Fußball Welt hat vom vielen Gegentreten Kanten bekommen. Wir stolpern von einer Krise ratlos aber folgenschwer in die nächste.
Erst die globale Finanzkrise, dann die Eurokrise. Und sehr vieles, was beide Krisen ausgelöst hat, werkelt weiter im Untergrund.
Wir haben global eine immer tiefere soziale Krise, nicht zuletzt auch in Deutschland mit einem immer größeren Auseinanderklaffen der Einkommen, wie jetzt wieder im 1. Quartal 2011 verstärkt verzeichnet.
Dann stürzte die Atomenergie von ihrem westlicherseits trotz Chernobyl noch hochgehaltenen Sockel. Auch hier in Deutschland eher Ratlosigkeit, auch wenn die Wähler die Nuklearflucht Richtung Grün angetreten haben.
Keine Lebensmittelkontrolle kommt bei offenen EU-Grenzen mehr den Keimen hinterher. Der neueste Angriff über die Grenze aus Spanien hat tödliche Folgen. Wer traut sich noch an die Gurken?
Vom Wetter sollte man eigentlich gar nicht reden, zumal viele Deutsche abwinken, wenn vom Klimawechsel die Rede ist, als sei dies Thema abgeheftet. Doch die Zahl der Wirbelstürme steigt, zuletzt mit vielen Toten in USA.
Hier oben am Nordatlantik in Irland, von wo diese Gedanken kommen, aber auch in Schottland bläst seit Wochen ein kalter Sturm, der so früher zu dieser Jahreszeit nicht zu beobachten war.
Man muß die Heizung laufen lassen, auch wenn das Öl teuer ist. Dagegen ist es auf dem Kontinent ungewöhnlich trocken. Und in der Arktis schmilzt das Eis noch schneller als bereits in den letzten Jahren. Hier braut sich über den Klimaeffekt eine langsame Krise zusammen, die von den aktuellen Krisen noch verdrängt wird und die sich vielleicht erst wieder ins Bewußtsein drängen wird, wenn der berüchtigte tipping point of no return erreicht ist, also der Rückweg auf sicheren Klimaboden schon versperrt ist.
Frühere Epochen haben in solchen umwölkten Zeiten nicht selten neue Hoffnungsträger hervorgebracht. In Deutschland derzeit wohl eher Fehlanzeige. Wo ist der Unterschied zwischen Rösler und Westerwelle, wo zwischen Gabriel und Schröder, usw.?
Der Wähler duckt sich weg und bleibt, wie zuletzt in Bremen, in Scharen zu Hause. Sollen doch die da oben ihren Dreck alleine machen. Früher was das der Spruch eines Königs nach unten, heute kommt er frustriert von unten nach oben zurück.
Alles nur Unkenrufe?
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