Nein zur Militarisierung von Forschung und Lehre – Ja zur Zivilklausel
Wann: 27.-29. Mai 2011
[via zivilklausel.org]
An über 40 deutschen Hochschulen wird Forschung für den Krieg betrieben.
Der Einfluss der Militärs auf die akademische Lehre wächst.
An ersten Hochschulen werden
Lehrveranstaltungen von den Jugendoffizieren der Bundeswehr ausgerichtet.
Rüstungskonzerne vergeben Forschungsarbeiten und finanzieren Stiftungsprofessuren.
Das Verteidigungsministerium stellte 2010 insgesamt 1,1 Milliarden Euro für Rüs-
tungsforschung bereit.
Die zunehmende Militarisierung von Forschung und Lehre ist Bestandteil einer Politik,
die auf militärische Interventionen und Krieg setzt. Dazu wird die Bundeswehr zu ei-
ner weltweit einsetzbaren Interventionsarmee umgebaut, die Rohstoffquellen und
Transportwege für die deutsche Wirtschaft zu sichern habe.
Während die Bundeswehr vom Balkan bis zum Hindukusch eingesetzt wird, ist das
Militärische auch im Inneren auf dem Vormarsch. Die Armee zieht in die Schulen ein
und schließt Abkommen mit den Kultusministerien.
Zivile Ausbildungs- und Forschungskapazitäten von den Betrieben bis zu den Universitäten
werden für militärische Zwecke vereinnahmt.
Die Militärforschung stellt dabei die innere Transparenz und Demokratie, d.h. letztlich
Freiheit und Autonomie, der Hochschulen selbst in Frage. Dies erreichte im Herbst
2010 eine erschreckende neue Dimension, als das Verteidigungsministerium offiziell
erklärte, alle Angaben über seine Drittmittelaufträge an öffentliche Hochschulen un-
terlägen nunmehr der "Geheimschutzordnung".
Doch Widerstand beginnt sich zu regen.
Berlin haben sich die Studierenden in Urabstimmungen für eine Zivilklausel ausge-
sprochen. Weitere Abstimmungen sollen folgen.
Im Februar 2011 wurde ein Internationaler Appell gegen jegliche Mili-
tärforschung an Universitäten veröffentlicht.
Es ist an der Zeit, die bundesweiten Aktivitäten zu bündeln. Es ist an der Zeit, gemein-
sam die Lage zu analysieren, Informationen zur Militarisierung der Hochschulen zu-
sammenzutragen und den Erfahrungsaustausch über die vielfältigen Formen des Wi-
derstands zu ermöglichen.
Denn wir werden nicht tatenlos zusehen, wenn an unseren Hochschulen für den Krieg
geforscht wird. Wir werden es nicht dulden, wenn an unseren Hochschulen wieder
militärische Geheimforschung betrieben werden soll.
Daher laden wir, Gewerkschaften, Studierendenorganisationen und Wissenschaftle-
rInnen-Verbände, zum ersten bundesweiten Kongress gegen Militarisierung von For-
schung und Lehre seit 20 Jahren ein.
Posted via email from Daten zum Denken, Nachdenken und Mitdenken
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