Dienstag, 3. Mai 2011

#Moscheen #gehören #zu #Deutschland

Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Leibniz-Institut für Länderkunde,  Dr. Peter Wittmann, 03.05.2011 11:01

Moscheen gehören zu Deutschland

Der Bau neuer Moscheen sorgt fast immer für heftige Kontroversen. Dabei
gehören islamische Gotteshäuser längst zu Deutschland. Wo Minarett und
Kuppel Mitbürger muslimischen Glaubens zum Gebet rufen, zeigt die aktuelle
Karte des Leibniz-Instituts für Länderkunde. Dr. Thomas Schmitt vom
Göttinger Max-Planck-Institut zur Erforschung multireligiöser und
multiethnischer Gesellschaften erläutert Fakten und Hintergründe.

Mehr als 120 repräsentative, durch Minarett oder Kuppel für jedermann
sichtbare Moscheen gibt es derzeit in Deutschland.


 


Die meisten stehen inden industriellen Ballungsräumen an Rhein und Ruhr,


im Rhein-Main-Gebiet sowie in der Rhein-Neckar-Region.


 


Das dokumentiert die aktuelle Karte des Leibniz-Instituts für Länderkunde,


die jetzt auf „Nationalatlas aktuell“ (<http://aktuell.nationalatlas.de>)


abrufbar ist.


 


Der Grund für die regionale Konzentration liegt auf der Hand: Sie ist das Ergebnis


der Arbeitsmigration aus islamisch geprägten Ländern, insbesondere der Türkei
– auch wenn es in Deutschland schon vor der Zuwanderung Moscheen gab; die
älteste ist ein Bau der Ahmadiyya-Bewegung in Berlin-Wilmersdorf aus den
1920er Jahren.

In vielen deutschen Großstädten suchen die muslimischen Gläubigen indessen
immer noch vergebens eine Moschee mit Minarett und einer Kuppel über dem
Gebetsraum. Viel häufiger fündig werden sie in mittelgroßen und teilweise
auch in kleinen Städten, dort allerdings kaum in den Zentren, sondern oft
in Wohngebieten der Gründerzeit oder sogar in Gewerbegebieten. Aus
städtebaulicher Sicht fristen viele Moscheen darum immer noch ein
Schattendasein. Zu diesem Ergebnis kommt Dr. Thomas Schmitt anhand seiner
Recherchen. Der Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut zur Erforschung
multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften in Göttingen
beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema Moscheen in Deutschland
und hat den Erläuterungstext zur aktuellen IfL-Karte beigesteuert.

Einen weiteren Aspekt macht die IfL-Karte anhand von Farbsignaturen auf
einen Blick sichtbar: die Zugehörigkeit der Moscheen zu verschiedenen
Dachverbänden beziehungsweise die ethnisch-religiöse Orientierung des
jeweiligen Trägervereins. Für die meisten Moscheebauten in Deutschland
zeichnen demnach örtliche Vereine der Türkisch-Islamischen Union der
Anstalt für Religion (DITIB) und der Ahmadiyya-Bewegung verantwortlich.
Auf den Karten nicht berücksichtigt sind die vielen sogenannten Laden- und
Hinterhofmoscheen in umfunktionierten Gebäuden ohne deutlich sichtbare
architektonische Symbolik.

Der vollständige Artikel ist nachzulesen auf „Nationalatlas aktuell“
(<
http://aktuell.nationalatlas.de/Moscheen.4_04-2011.0.html>). Alle
Karten, Diagramme und Fotos sind dort online verfügbar und stehen
zusätzlich als PDF-Dokumente zum Herunterladen bereit. Auf Wunsch können
die Materialien in Druckqualität zur Verfügung gestellt werden.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Volker Bode, Leibniz-Institut für
Länderkunde, Tel. +49 341 600 55-143,
V_Bode@ifl-leipzig.de.

Arten der Pressemitteilung:
Forschungsergebnisse
Wissenschaftliche Publikationen

Sachgebiete:
Bauwesen / Architektur
Gesellschaft
Kulturwissenschaften
Religion

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.ifl-leipzig.de
http://atuell.nationalatlas.de

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter der WWW-Adresse:
http://idw-online.de/de/image141065
Verbreitung von Moscheen in Deutschland



Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news420894

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution158
















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