Unbefristeter Streik an Charité
Berlin: Ab heute Arbeitskampf in Europas größte Uni-Klinik
[Junge Welt - 02.05.2011]
http://www.jungewelt.de/2011/05-02/054.php
Wegen eines Streiks müssen sich die Patienten der Charité, der größten Uni-Klinik Europas, ab dem heutigen Montag auf erhebliche Einschränkungen einstellen. Schwestern, Pfleger und medizinisch-technisches Personal sind aufgerufen, ab 6.00 Uhr unbefristet die Arbeit niederzulegen.
Die Gewerkschaften ver.di und dbb Tarifunion wollen damit den Druck auf die Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen erhöhen. Zur Versorgung der Patienten ist ein Notdienst eingerichtet.Die Gewerkschaften fordern eine Anhebung der Gehälter auf das Niveau des öffentlichen Dienstes. Zur Zeit verdient eine Krankenschwester an der Charité laut ver.di im Durchschnitt 2300 bis 2400 Euro brutto. Das seien etwa 300 Euro weniger als bei einer Kollegin, die nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes zum Beispiel im Bundeswehrkrankenhaus bezahlt wird.
Auch das Pflegepersonal von Vivantes bekomme mehr. Das Angebot des Charité-Vorstands, der die Anpassung bis 2017 vorsieht, reicht den Gewerkschaften nicht.Betroffen sind alle drei Standorte der Charité in Berlin-Mitte, im Wedding und in Steglitz einschließlich Notaufnahmen und Intensivstationen sowie Servicebereiche der Tochtergesellschaft Facility Management GmbH (CFM). Operationen und Untersuchungen, die nicht notwendig sind, werden laut Klinikum in Absprache mit den Patienten verschoben. Nach vier ergebnislosen Verhandlungsrunden mit der Charité hatten die Gewerkschaften die Tarifverhandlungen am 21. März für gescheitert erklärt.
In einer Urabstimmung stimmten 93 Prozent der Mitglieder von ver.di und 98 Prozent der in der dbb Tarifunion organisierten Beschäftigten für einen Arbeitskampf. (jW)
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