Das ist das Schlecker-Prinzip (Nachdenkseiten)
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Unternehmer stellen Errungenschaften bei Druckern und Redakteuren in Frage. FR-Umbau verringert Pressevielfalt. Ein Gespräch mit Frank Werneke, stellvertretender ver.di-Vorsitzender und Leiter des Fachbereichs Medien, Kunst und Industrie:
"In der Druckindustrie geht es bei Leiharbeit nicht um den Ausgleich von Auftragsschwankungen, sondern um die systematische Verdrängung regulärer Beschäftigung. Das gilt insbesondere für Hilfstätigkeiten, wo Leiharbeit bereits in großem Umfang stattfindet. Sie findet vermehrt aber auch bei Fachtätigkeiten Anwendung. Von daher gibt es ein vitales Interesse auch der Stammbeschäftigten, hier eine Regulierung durchzusetzen. In der Druckindustrie gibt es seit mehreren Jahren einen massiven Beschäftigungsabbau. Allein im vergangenen Jahr sind fast 10000 Arbeitsplätze gestrichen worden. Angesichts der Tatsache, daß es kein signifikantes Mengenwachstum in der Branche gibt bei gleichzeitiger Produktivitätssteigerung allein im vergangenen Jahr von über vier Prozent würde eine Arbeitszeitverlängerung den ohnehin stattfindenden Prozeß der Arbeitsplatzvernichtung noch beschleunigen. Von daher verbietet es sich speziell für die Druckindustrie, auf Arbeitszeitverlängerung zu setzen. Der Ehrenpräsident des Verlegerverbandes, Alfred Neven DuMont, und die SPD müssen sich als Eigentümer der FR an ihren eigenen Maßstäben messen lassen. Denn was bei der Rundschau passiert, ist im Prinzip nichts anderes als das Schlecker-Konzept: Es wird entlassen, um dann neue Verträge zu schlechteren Konditionen anzubieten. Aufgrund des öffentlichen Drucks ist Schlecker mittlerweile zur Einsicht gekommen. Bei der SPD und DuMont ist das bislang leider nicht der Fall. Die Frankfurter Rundschau die für die Pressevielfalt in Deutschland eine wichtige Rolle spielt droht infolge der Pläne als publizistische Einheit zu verschwinden. Der Verlust an überregionaler Berichterstattung durch die FR ist auch eine Wertvernichtung, durch die Presse- und Meinungsvielfalt verringert werden. Quelle: Junge Welt
"In der Druckindustrie geht es bei Leiharbeit nicht um den Ausgleich von Auftragsschwankungen, sondern um die systematische Verdrängung regulärer Beschäftigung. Das gilt insbesondere für Hilfstätigkeiten, wo Leiharbeit bereits in großem Umfang stattfindet. Sie findet vermehrt aber auch bei Fachtätigkeiten Anwendung. Von daher gibt es ein vitales Interesse auch der Stammbeschäftigten, hier eine Regulierung durchzusetzen. In der Druckindustrie gibt es seit mehreren Jahren einen massiven Beschäftigungsabbau. Allein im vergangenen Jahr sind fast 10000 Arbeitsplätze gestrichen worden. Angesichts der Tatsache, daß es kein signifikantes Mengenwachstum in der Branche gibt bei gleichzeitiger Produktivitätssteigerung allein im vergangenen Jahr von über vier Prozent würde eine Arbeitszeitverlängerung den ohnehin stattfindenden Prozeß der Arbeitsplatzvernichtung noch beschleunigen. Von daher verbietet es sich speziell für die Druckindustrie, auf Arbeitszeitverlängerung zu setzen. Der Ehrenpräsident des Verlegerverbandes, Alfred Neven DuMont, und die SPD müssen sich als Eigentümer der FR an ihren eigenen Maßstäben messen lassen. Denn was bei der Rundschau passiert, ist im Prinzip nichts anderes als das Schlecker-Konzept: Es wird entlassen, um dann neue Verträge zu schlechteren Konditionen anzubieten. Aufgrund des öffentlichen Drucks ist Schlecker mittlerweile zur Einsicht gekommen. Bei der SPD und DuMont ist das bislang leider nicht der Fall. Die Frankfurter Rundschau die für die Pressevielfalt in Deutschland eine wichtige Rolle spielt droht infolge der Pläne als publizistische Einheit zu verschwinden. Der Verlust an überregionaler Berichterstattung durch die FR ist auch eine Wertvernichtung, durch die Presse- und Meinungsvielfalt verringert werden. Quelle: Junge Welt
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