Bereits heute leiden nach Feststellung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an Depression weltweit rund 120 Millionen Menschen; im Jahr 2030 wird die Depression in den Industrienationen die häufigste Krankheit sein. In Deutschland sind rund vier Millionen Menschen daran erkrankt. Das entspricht etwa jedem zwanzigsten Deutschen. Das Risiko eines in Deutschland lebenden Menschen, zumindest einmal im Leben an einer Depression zu erkranken, die unbedingt behandelt werden muß, liegt bei rund zehn Prozent.
Die Zahl der psychisch bedingten Fehltage ist in den vergangenen zwölf Jahren um fast 80 Prozent gestiegen. Besonders betroffen sind Erwerbslose. Nach dem neuen Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse erhalten arbeitslose Frauen doppelt so viele Antidepressiva wie berufstätige Frauen, arbeitslose Männer sogar die dreifache Menge (Abb. 14214). Der Streß für Arbeitslose, denen nach einem Jahr der Absturz in Hartz IV droht, ist für viele unerträglich.
Die Allianz/RWI-Studie vom Februar 2011 schätzt die volkswirtschaftlichen Kosten der Depression für Deutschland auf zwischen 16 und 22 Milliarden Euro pro Jahr (Abb. 07369). Damit werden psychische Belastungen, Burnout und Depressionen laut Allianz-Vorstand Molt zu einem Kostenfaktor, der nicht mehr einfach ignoriert werden könne. Das sind immerhin bis zu 0,9 % der jährlichen Gesamtwirtschaftsleistung Deutschlands.
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