Pneumo-Fokus | Pneumologie 2008; 62: 315 DOI: 10.1055/s-2008-1080971 |
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Fazit |
Bisher gab es kaum Untersuchungen zum Einfluss des Passivrauchens auf die Lebensqualität von Nichtrauchern. Eine Schweizer Querschnittstudie von P. O. Bridevaux und Mitarbei-tern liefert nun Daten zu diesem Thema. Arch Intern Med 2007; 167: 2516-2523
Die Autoren untersuchten 2500 Erwachsene, die zum 2. Mal an der Schweizer Kohortenstudie zu Luftverschmutzung und Lungenerkrankungen (SAPALDIA 2) teilnahmen. Keiner der Probanden war zu irgendeinem Zeitpunkt Raucher. 388 (15,5%) berichteten über regelmäßige Zigarettenrauchexposition.
Zur Erfassung ihrer gesundheitsbezogenen Lebensqualität beantworteten die Probanden im Jahr 2002 den krankheitsübergreifenden Fragebogen SF-36: Dieses Messinstrument erfasst 8 Dimensionen aus den Bereichen körperliche und psychische Gesundheit.
Nach der Adjustierung für Co-Faktoren ermittelten die Autoren den Zusammenhang zwischen gesundheitsbezogener Lebensqualität und moderatem oder starkem Passivrauchen. Als moderat definierten die Autoren eine Rauchexposition von bis zu 3 Stunden, als stark eine von mehr als 3 Stunden.
Bei den rauchexponierten Befragten zeigten sich in allen 8 Dimensionen des SF-36 schlechtere Ergebnisse.
Starke Rauchexposition ging mit einem deutlicheren Rückgang der Lebensqualität einher. Frauen, die starkem Zigarettenrauch ausgesetzt waren, hatten signifikant niedrigere Werte bei körperlicher und sozialer Funktionsfähigkeit, sowie bei körperlichen Schmerzen und der körperlichen Rollenfunktion (definiert als Ausmaß, mit dem der körperliche Gesundheitszustand die Arbeit oder andere tägliche Aktivitäten beeinträchtigt).
Bei Männern zeigte sich eine deutliche Verschlechterung der körperlichen Rollenfunktion, für die weiteren Domänen eine tendenzielle. Zudem scheint eine Rauchexposition zu Hause negativere Effekte auszulösen als in öffentlichen Räumen.
Fazit
Passivrauchen beeinträchtigt die gesundheitsbezogene Lebensqualität in unterschiedlichen Bereichen - vor allem für Frauen sind die negativen Effekte deutlich. Die Ergebnisse lassen zudem auf eine Dosis-Wirkungsbeziehung schließen.
Dr. Katja Flieger, Berlin
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