Arbeit und Soziales
Spaltung der Gesellschaft bestätigt
Sozialer Lagebericht
Von Hans-Dieter Hey
Spaltung der Gesellschaft bestätigt
Sozialer Lagebericht
Von Hans-Dieter Hey
[via Neue Rheinische Zeitung aus dem Jahr 2007]
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=11892
In der 4. Auflage ist nun die jeweils ca. 630 Seiten starke doppelbändige Ausgabe erschienen, die sich mit den Lebensbedingungen und der sozialen Lage der Menschen in Deutschland beschäftigt. In dem Lehrbuch und Nachschlagewerk werden nicht nur die trockene Gesetzeslage oder die Statistiken bemüht, sondern man greift vor allem auch die gegenwärtige Diskussion zur Zukunft unseres Zusammenlebens und des Sozialstaates auf.
Demonstration gegen Agenda 2010 im Jahr 2003
Foto: arbeiterfotografie Der erste Band beschäftigt sich mit Fragen unserer Arbeitswelt, den Einkommen und der Finanzierung, der zweite Band mit unserer Gesundheit, der Familie, dem Alter und den Sozialen Diensten. Das Werk ist nicht nur für diejenigen geschrieben, die sich wissenschaftlich, als Gewerkschafter, in der Sozialarbeit Beschäftigte, als Lehrer oder Studierende dafür interessieren, es kann durchaus auch denen empfohlen werden, die sich durch ein sehr fundiertes Werk Überblick über die Lebenslage der Menschen in Deutschland geben möchten. Und zwar unabhängig von den oft interessengelenkten Informationen der bürgerlichen Presse, der Bertelsmann-Stiftung, von Lobbyisten, der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft oder anderen wirtschaftsfinanzierten Gefälligkeitsstudien, wie dies allzu häufig der Fall ist.Besonders interessant scheint, dass jeder sich durch das Werk auf dem Laufenden halten kann, weil viele Fakten, Informationen, Daten und die jeweils gültige Rechtslage über die Webseite "Sozialpolitik - aktuell in Deutschland" auf den tagesaktuellen Stand gebracht und ergänzt werden.Was viele Menschen dabei am meisten interessieren dürfte, ist die Auseinandersetzung zur Zukunft unseres Sozialstaates. Durch die Hintertür zerstört die auf der "Lissabon-Agenda" beruhende "Agenda 2010" das im Grundgesetz verankerte Sozialstaatsprinzip, um einem Wohlfahrtsstaat nach dem Almosen-Prinzip Platz zu machen. Aber das genau beinhaltet die Schwierigkeiten: "Eine Vielzahl dieser Risiken und Probleme" so das Werk "lässt sich auf die Grundstruktur der Marktökonomie zurückführen".Viele haben aber immer noch nicht verstanden, dass die zunehmende Spaltung zwischen Bevölkerungsschichten oder -gruppen politisch gewollt ist. Auf der einen Seite der Druck der ausgegrenzten Erwerbslosen auf die bestehenden Arbeitsplätze, auf der anderen Seite der immer prekärer arbeitende Rest, der den Sozialstaat finanzieren soll, während sich das Kapital gänzlich der Verantwortung entzieht. Selbst der Hartz-IV-Befürworter und gegenwärtige Bundespräsident Horst Köhler hat erkannt, dass das Auseinanderklaffen der Gesellschaft immer problematischer wird. Doch genau diese Entwicklung gefährdet in enormem Maße den Zusammenhalt unserer Gesellschaft.Deshalb ist es auch der kritischen Einstellung des Werks "Sozialpolitik und soziale Lage in Deutschland" zu verdanken, wenn mit deutlicher Kritik an den so genannten Reformen nicht hinter dem Berg gehalten wird: "Denn der eingeschlagene Weg des Ab- und Umbaus des Sozialstaats in Richtung von Basissicherung, Privatisierung, Marktorientierung und Eigenverantwortung widerspricht den Zielen einer Gesellschaft, die durch soziale Sicherheit und sozialen Ausgleich charakterisiert ist und in der der Staat dementsprechend eine aktive und gestaltende Rolle spielt.
Demonstration gegen Agenda 2010 im Jahr 2003
Foto: arbeiterfotografie Der erste Band beschäftigt sich mit Fragen unserer Arbeitswelt, den Einkommen und der Finanzierung, der zweite Band mit unserer Gesundheit, der Familie, dem Alter und den Sozialen Diensten. Das Werk ist nicht nur für diejenigen geschrieben, die sich wissenschaftlich, als Gewerkschafter, in der Sozialarbeit Beschäftigte, als Lehrer oder Studierende dafür interessieren, es kann durchaus auch denen empfohlen werden, die sich durch ein sehr fundiertes Werk Überblick über die Lebenslage der Menschen in Deutschland geben möchten. Und zwar unabhängig von den oft interessengelenkten Informationen der bürgerlichen Presse, der Bertelsmann-Stiftung, von Lobbyisten, der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft oder anderen wirtschaftsfinanzierten Gefälligkeitsstudien, wie dies allzu häufig der Fall ist.Besonders interessant scheint, dass jeder sich durch das Werk auf dem Laufenden halten kann, weil viele Fakten, Informationen, Daten und die jeweils gültige Rechtslage über die Webseite "Sozialpolitik - aktuell in Deutschland" auf den tagesaktuellen Stand gebracht und ergänzt werden.Was viele Menschen dabei am meisten interessieren dürfte, ist die Auseinandersetzung zur Zukunft unseres Sozialstaates. Durch die Hintertür zerstört die auf der "Lissabon-Agenda" beruhende "Agenda 2010" das im Grundgesetz verankerte Sozialstaatsprinzip, um einem Wohlfahrtsstaat nach dem Almosen-Prinzip Platz zu machen. Aber das genau beinhaltet die Schwierigkeiten: "Eine Vielzahl dieser Risiken und Probleme" so das Werk "lässt sich auf die Grundstruktur der Marktökonomie zurückführen".Viele haben aber immer noch nicht verstanden, dass die zunehmende Spaltung zwischen Bevölkerungsschichten oder -gruppen politisch gewollt ist. Auf der einen Seite der Druck der ausgegrenzten Erwerbslosen auf die bestehenden Arbeitsplätze, auf der anderen Seite der immer prekärer arbeitende Rest, der den Sozialstaat finanzieren soll, während sich das Kapital gänzlich der Verantwortung entzieht. Selbst der Hartz-IV-Befürworter und gegenwärtige Bundespräsident Horst Köhler hat erkannt, dass das Auseinanderklaffen der Gesellschaft immer problematischer wird. Doch genau diese Entwicklung gefährdet in enormem Maße den Zusammenhalt unserer Gesellschaft.Deshalb ist es auch der kritischen Einstellung des Werks "Sozialpolitik und soziale Lage in Deutschland" zu verdanken, wenn mit deutlicher Kritik an den so genannten Reformen nicht hinter dem Berg gehalten wird: "Denn der eingeschlagene Weg des Ab- und Umbaus des Sozialstaats in Richtung von Basissicherung, Privatisierung, Marktorientierung und Eigenverantwortung widerspricht den Zielen einer Gesellschaft, die durch soziale Sicherheit und sozialen Ausgleich charakterisiert ist und in der der Staat dementsprechend eine aktive und gestaltende Rolle spielt.
Erst auf dieser Basis bieten sich für alle Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeiten einer freien Entfaltung und gleichberechtigten Teilhabe". (HDH)
Posted via email from Daten zum Denken, Nachdenken und Mitdenken
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen