Donnerstag, 14. April 2011

#Jeder #fünfte #Jugendliche #macht #schwere #seelische #Krisen #durch [via Kreis Borken]


Pressemitteilung von Mittwoch, 13. April 2011
Kreis Borken

Jeder fünfte Jugendliche macht schwere seelische Krisen durch
Knapp 100 Fachleute aus Schule und Schulsozialarbeit informierten sich im Borkener Kreishaus

Kreis Borken. Knapp 100 Fachkräfte aus dem Schulbereich haben sich jetzt im Borkener Kreishaus mit dem Thema "Psychische Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen" auseinandergesetzt.

Der Fachbereich Jugend und Familie des Kreises hatte insbesondere Pädagoginnen und Pädagogen aus der Schulsozialarbeit eingeladen.

"Sie stoßen in der Praxis immer wieder auf Kinder und Jugendliche, die aufgrund psychischer Probleme Schwierigkeiten im Schullalltag haben", erklärt Sandra Baten, in deren Händen die Organisation der Veranstaltung lag.

Jeder fünfte Jugendliche mache schwere seelische Krisen durch.

Dr. Christian Zoll, Leitender Arzt an der LWL-Tagesklinik in Gronau, skizzierte die häufigsten Erkrankungsbilder im Kindes- und Jugendalter. Dies sind Depressionen und das  Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS).

Zoll verdeutlichte, dass ADHS eine Ausschlussdiagnose sei, die erst gestellt werden könne, nachdem alle anderen möglichen Ursachen - auch körperliche - ausgeschlossen worden seien.

Die Diagnose sei aufwendig und bedürfte sorgfältiger Prüfung eines Facharztes bzw. Psychologen. Eine angeregte Diskussion entwickelte sich über den Einsatz von Medikamenten, zum Beispiel Ritalin. Zoll warb um mehr Verständnis für die Bedürfnisse von Kindern mit ADHS.

"Sie zeigen ihre Symptomatik nicht, um ihr Umfeld zu ärgern", so Zoll. Um ihren Bedürfnissen in der Schule gerecht zu werden, sei eine enge Zusammenarbeit und Kommunikation mit den Eltern und dem Kind selbst erforderlich. Nur so ließen sich die Schulsituation und die Leistungen verbessern.

Auch Depressionen seien bei Kindern und Jugendlichen nur schwer zu erkennen, betonte Zoll. "Schulkinder können sich in der Regel erst spät über die erlebte Traurigkeit äußern." Motorische Unruhe, Aggressivität und pseudofröhliche Munterkeit würden häufig mit den ganz normalen Entwicklungsstufen innerhalb der Pubertät in Verbindung gebracht, nicht aber mit einer Depression.

Aufmerksam sollten Schulsozialarbeiter, Lehrer und Eltern vor allem werden, wenn die Kinder Angst vor der Schule zeigten oder ihre Leistungen plötzlich einbrächen. Wie Kindern und Jugendlichen in den Tageskliniken des LWL geholfen wird, das erläuterte Dr. Tatiana Dmetrieva von der Tagesklinik Borken.

In verschiedenen Foren stellten sich am Nachmittag der Allgemeine Soziale Dienst und der Sozialpsychiatrische Dienst des Kreises Borken vor. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erläuterten die ambulanten Beratungsangebote und die Präventionsarbeit in Schulen.

Im Gespräch mit den Vertreterinnen und Vertretern der Tageskliniken stand der Umgang mit schulmüden Kindern und Jugendlichen im Mittelpunkt.

Die Teilnehmer hatten die Gelegenheit Ansprechpartner kennenzulernen, die für die psychosoziale Netzwerkarbeit ihrer Schulen wichtig sein können.

Alle Vorträge und Präsentationen stehen unter www.kreis-borken.de/presselinks als Download zur Verfügung. Rückfragen beantwortet Sandra Baten aus der Fachabteilung Kinder- und Jugendförderung, Tel.: 02861/82-2236, Mail: s.baten@kreis-borken.de.
Noch bis Freitag, 15. April, ist im Kreishaus die Ausstellung "Gut drauf?" zu sehen, die der Verein zur Förderung seelischer Gesundheit "Irrsinnig Menschlich e.V." aus Leipzig konzipiert hat. Sie soll Jugendliche und alle, die mit jungen Menschen zu tun haben, für das Tabuthema "Psychische Gesundheit" sensibilisieren und aufklären.

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Dieser Meldung sind folgende Medien zugeordnet:

Dr. Christian Zoll, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, und Diplom-Pädagogin Carolin Bach berichteten aus dem Alltag der LWL-Tagesklinik in Gronau.
http://www.presse-service.de/medienarchiv.cfm?medien_id=101805

Dr. Christian Zoll ist Leitender Arzt der LWL-Tagesklinik in Gronau.
http://www.presse-service.de/medienarchiv.cfm?medien_id=101806

Knapp 100 Fachleute aus dem Schulbereich nahmen an der Tagung im Borkener Kreishaus teil.
http://www.presse-service.de/medienarchiv.cfm?medien_id=101807


Pressekontakt: Andrea Hertleif, Tel.: 0 28 61 / 82 - 21 09

Kontaktdaten:
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Kreis Borken
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