Montag, 7. März 2011

#Ökologische #Konsequenzen #des #Reisanbaus


 
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Justus-Liebig-Universität Gießen, Caroline Link, 07.03.2011 12:29

Ökologische Konsequenzen des Reisanbaus

Universität Gießen ist Sprecherhochschule einer neuen DFG-Forschergruppe –
Förderung mit rund zwei Millionen Euro

Reis ist das Grundnahrungsmittel für mehr als drei Milliarden Menschen.
Nach vorsichtigen Schätzungen muss der Reisanbau um mehr als 20 Prozent
gesteigert werden, um den Bedarf im Jahre 2020 zu decken. Doch nicht nur
im Hinblick auf die Ernährung der Erdbevölkerung, sondern auch in
ökologischer Hinsicht kommt dem Anbau von Reis große Bedeutung zu.

Denn für die Erzeugung von nur einem Kilogramm Reiskörnern werden zwischen
3.000 und 5.000 Liter Wasser verbraucht – und Süßwasser ist eins der
kostbarsten Güter unseres Planeten. Welche ökologischen Konsequenzen
aktuelle und künftige Veränderungen im Reisanbau in großen Teilen
Südostasiens haben, untersucht eine neue Forschergruppe der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG), bei der die Justus-Liebig-Universität (JLU)
federführend ist.

Der Verbund wird von der DFG über drei Jahre mit insgesamt rund zwei
Millionen Euro gefördert. Sprecher ist Prof. Dr. Volkmar Wolters,
AG Tierökologie am Interdisziplinären Forschungszentrum
für biowissenschaftliche Grundlagen der Umweltsicherung (IFZ) der
Universität Gießen.

Neben der JLU sind die Universitäten Bonn und Bremen,
das Max-Planck-Institut für Terrestrische Mikrobiologie in Marburg sowie
das Institut für Meteorologie und Klimaforschung in Garmisch-Patenkirchen
an dem Verbund beteiligt.

Der Fokus der Forschergruppe "Introducing Non-Flooded Crops in Rice-
Dominated Landscapes" (ICON) liegt auf den Auswirkungen, die veränderte
Reisanbausysteme auf den bio-geochemischen Kohlenstoff- und
Stickstoffkreislauf, auf die Emission von Treibhausgasen, den
Wasserhaushalt und die Biodiversität haben.

Die Wissenschaftler untersuchen die Auswirkungen von verschiedenen Anbautechniken
– geflutete Felder im Vergleich zu nicht-gefluteten –, von Fruchtwechseln und von
Stickstoffdüngung.

Sie nutzen dafür moderne molekulare, hydrologische, bodenökologische und
pflanzenphysiologische Methoden. Ziel ist die Entwicklung von Reisanbausystemen,
die bei maximalem Ertrag nur minimale Auswirkungen auf das Ökosystem haben.

Der Verbund kooperiert mit dem International Rice Research Institute
(IRRI) auf den Philippinen, an dem Sorten und Anbautechniken entwickelt
werden. Dort werden auch die Feldversuche durchgeführt.

Kontakt:
Prof. Dr. Volkmar Wolters
AG Tierökologie am Interdisziplinären Forschungszentrum für
biowissenschaftliche Grundlagen der Umweltsicherung (IFZ)
Heinrich-Buff-Ring 26-32, 35392 Gießen
Telefon: 0641 99-35700

Arten der Pressemitteilung:
Forschungsprojekte

Sachgebiete:
Biologie
Tier- / Agrar- / Forstwissenschaften
Umwelt / Ökologie

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter der WWW-Adresse:
http://idw-online.de/de/image136624
Reispflanze auf einem der Versuchsfelder am International Rice Research Institute (IRRI) auf den Philippinen.

Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news412137

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution217



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