Schuldenbremse quietscht
Sachsen-Anhalt: CDU-SPD-Koalition kürzt Landeszahlungen
an ohnehin unterfinanzierte Gemeinden.
Linke: Verschuldung wird auf Kommunen verlagert
Die kommunale Investitionspauschale in Höhe von in diesem Jahr 1289 Millionen soll 2012 um 26 Millionen Euro gekürzt werden, 2013 soll sie sich dann auf 76 Millionen belaufen. Außerdem will die Regierung die sogenannten Bedarfszuweisungen von 40 auf 20 Millionen Euro halbieren. Bullerjahn erklärte, daß die Kürzungen im wesentlichen durch Mehreinnahmen der Kommunen von über 350 Millionen Euro in den Jahren 2008 bis 2010 gedeckt seien.
Dem Städte- und Gemeindebund zufolge können jedoch 85 Prozent der Gemeinden im Land ihren Haushalt nicht mehr ausgeglichen gestalten. Sie hätten ihre Reserven längst aufgebraucht und keine Möglichkeiten mehr, die Kürzung zu kompensieren – außer durch neue Schulden.
Kommunalpolitiker kritisieren, Mehreinnahmen und erzielte Überschüsse würden durch die Zuweisungskürzung sofort aufgezehrt. »Wie sollen wir denn konsolidieren, wenn wir nur noch Schulden verwalten können?« heißt es beispielsweise aus der Stadt Dessau-Roßlau.
Auch die Dörfer haben zu kämpfen. Ein SPD-Bürgermeister einer 750-Einwohner-Gemeinde, der nicht genannt werden möchte, erklärte gegenüber jW: »So geht das nicht weiter. Die machen alles kaputt.« Vieles, was schon geplant gewesen sei, werde hinfällig. Und an dier Adresse der Regierung in Magdeburg: »Sollen die mal Personal abbauen.
Die Linksfraktion im Landtag verweist darauf, daß es nach der Gebietsreform nur noch sehr wenige Gemeinden gibt, die ihre Rücklagen nicht bereits vollständig ausgegeben haben. Seit Ende 2009 habe die Landesregierung die Finanzmittel bereits um 319 Millionen Euro gekürzt, heißt es. »Die Investitionsquote liegt mittlerweile bei unter zehn Prozent. Damit droht die Kreditwürdigkeit wegzubrechen«, so der kommunalpolitische Sprecher der Fraktion, Gerald Grünert.
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