NATO stürmt Tripolis
Die in Tripolis ausharrende unabhängige Journalistin und Bloggerin Lizzie Phelan äußerte derweil im russischen Nachrichtensender Russia Today die Vermutung, daß es möglicherweise ein strategischer Schachzug der libyschen Truppen gewesen sei, die Rebellen in die Stadt zu lassen. Diese befänden sich in einem begrenzten Gebiet, während die libyschen Truppen weiterhin die Stadt kontrollierten. Aus dem von ausländischen Journalisten genutzten Hotel Ritsos in Tripolis sind alle Sicherheitsleute und Angestellten verschwunden, berichteten mehrere Reporter dem russischen Sender. Scharfschützen der Rebellen hätten das Hotel umstellt, die Situation sei sehr angespannt. Plünderer seien durch das Hotel gezogen.
Mahdi Nazemroaya vom kanadischen Zentrum für die Untersuchung der Globalisierung (Globalresearch) erklärte, die NATO habe militärische und zivile Infrastruktur bombardiert, um den Rebellen den Weg freizuschießen. Die NATO-Führer müßten deshalb »als Kriegsverbrecher für den Mord an Zivilisten zur Verantwortung gezogen werden«, forderte Nazemroaya. Nach den massiven NATO-Luftangriffen am Wochenende hatte Regierungssprecher Moussa Ibrahim die Zahl der Toten am Sonntag abend mit mindestens 1 300 angegeben. Tausende seien zum Teil schwer verletzt worden.
Seit März hatte das westliche Militärbündnis die Aufständischen mit Tausenden Einsätzen seiner Kampfjets unterstützt. Die Rückendeckung der NATO sei ein »ganz wichtiger Beitrag für den Erfolg der Rebellion « gewesen, bestätigte auch Henning Riecke, Sicherheitsexperte der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP). Die New York Times berichtete am Wochenende, bewaffnete Predator-Drohnen hätten Einheiten der Regierungstruppen aufgespürt, verfolgt und auf sie gefeuert.
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