Dienstag, 13. Dezember 2011

--->>> #Europäische #Arbeiter von #Sparpolitik und #Diktatur #bedroht [via Linke Zeitung]

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Europäische Arbeiter von Sparpolitik und Diktatur bedroht


von July Hyland - www.wsws.org

  
Man
hat man wenig darüber gehört, welche Auswirkungen die Maßnahmen, die
auf dem EU-Gipfel der letzten Woche beschlossen wurden, für die
Arbeiterklasse haben werden. Die Medien haben sich fast ausschließlich
auf das britische Veto durch Premierminister David Cameron konzentriert.
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Dieses
Stillschweigen über die Folgen des Vertrages zwischen den Regierungen,
der jetzt aufgesetzt wird, unterstreicht die Verachtung der europäischen
Medien und der herrschenden Elite für die arbeitende Bevölkerung. Die
Vertragsbestimmungen kündigen eine massive Vernichtung von
Arbeitsplätzen, eine Senkung des Lebensstandards und eine Einschränkung
sozialer Dienstleistungen an, von denen Millionen arbeitende Menschen
abhängen. Ganz Europa soll in eine riesige Austeritätszone verwandelt
werden.


Der Vertrag wurde schon als ein Plan für “Sklavenstaaten”
innerhalb der Eurozone beschrieben. Genauer gesagt, handelt es sich um
eine Vorlage für die Versklavung der europäischen Arbeiter. Sie sollen
darauf reduziert werden, in Zukunft Fronarbeit für die internationale
Finanzoligarchie zu leisten, die durch die Europäische Zentralbank (EZB)
und den Internationalen Währungsfond (IWF) repräsentiert wird.


Ein
juristischer Rahmen soll geschaffen werden, um in jedem Land
“fiskalische Disziplin” durchzusetzen. Die Europäische Kommission und
der Europäische Gerichtshof bekommen das Recht, nationale Etats zu
kontrollieren. „Arbeitsmarktreformen“ werden in die Verfassungen
hineingenommen, um die Rechte der Arbeiter aufzuheben, die Arbeitszeit
zu verlängern, Löhne, Renten und andere Ansprüche zu senken. Das Ganze
soll durch automatische Sanktionen abgesichert werden. Dazu zählt, dass
Staaten, die den Forderungen nicht nachkommen, ihres EU-Stimmrechtes
beraubt und möglicherweise sogar aus der Eurozone ausgeschlossen werden.


Einen
Vorgeschmack auf das, was kommt, gibt Griechenland. Die bisherigen
Sparpakete haben Zehntausende den Arbeitsplatz gekostet und die
Arbeitslosenquote auf fast 20 Prozent hochgetrieben. Für Jugendliche
liegt sie noch höher. Renten sollen im Januar um weitere 15 Prozent
gekürzt und die Löhne von weiteren 40.000 Staatsbediensteten um bis zu
40 Prozent gekürzt werden.


Die herrschenden Eliten wissen, dass
derartige Maßnahmen nicht demokratisch durchgesetzt werden können. Sie
haben bereits politische Putsche in Griechenland und Italien inszeniert
und „technische“ Regierungen eingesetzt, die von Bankern geführt werden.
Von allen größeren bürgerlichen Parteien gestützt, verkörpern diese
Regierungen die reaktionärsten Kräfte, darunter die neofaschistische
griechische LAOS-Partei. Zu den wichtigsten Aktivitäten des EU-Gipfels
gehörte es, quasi-legale Mechanismen zu entwickeln, mit denen
fiskalische Maßnahmen durchgesetzt werden können, ohne
verfassungsrechtliche Auflagen für Volksabstimmungen in einigen Ländern
zu verletzen.


Großbritannien hat sich genauso unerbittlich wie
die anderen 26 Staaten dafür eingesetzt, dass Arbeitern bei der Politik,
die gegen sie beschlossen wird, kein Mitspracherecht gewährt wird. Die
herrschende Klasse Europas ist sich einig, wenn es darum geht, die
Wirtschaftskrise zu nutzen, um hart erkämpfte demokratische Rechte zu
zerstören und das europäische Kapital gegenüber seinen asiatischen und
amerikanischen Konkurrenten wettbewerbsfähiger zu machen.


Cameron
stimmte mit dieser Perspektive der Stärkung der Macht der EU zur
Durchsetzung sozialer Einschnitte überein, allerdings nur solange, wie
die Finanzoligarchie in der Londoner City geschützt wurde.


Der
Reformplan für die EU, den Kanzlerin Angela Merkel und der französische
Präsident vor dem Gipfel vorgelegt hatten, sah vor, in Euro getätigte
Finanztransaktionen auf den Euroraum zu beschränken. Da mehr als 70
Prozent des Euro-Derivatehandels derzeit über London läuft, brandmarkte
der britische Schatzkanzler George Osborne den Plan als eine „Kugel“,
die auf der Herz der Londoner City ziele. Im Grunde war die
„Souveränität“, die Cameron und die britische Bourgeoisie verteidigten,
die des Londoner Bankenviertels.


Cameron hoffte auf eine
Regelung, nach der er einigen Vertragsänderungen zustimmen hätte können,
während man ihm im Gegenzug Garantien für eine britische
Ausstiegsklausel gewähren würde. Dies hätte die Forderungen der City
befriedigt, die pro-EU-gesonnenen Liberaldemokraten in seiner
Koalitionsregierung besänftigt und die Euroskeptiker in seiner eigenen
Tory-Partei beschwichtigt. Die Ausstiegsklausel sollte beweisen, dass
die Vertragsänderungen keinen Machtübergang bedeuteten und ein
Referendum verhindern, das die Koalition zerstören und das Ende der
Cameron-Regierung bedeuten könnte.


Merkel und Sarkozy betonten
jedoch, dass es für Großbritannien keine Ausnahmeregelungen geben werde,
da dies die „Büchse der Pandora“ in ganz Europa öffnen würde. Am Ende
wurde Camerons Wunsch nach einer Ausstiegsklausel klar abgelehnt.


Labour-Führer
Ed Miliband und der Führer der Liberaldemokraten, Nick Clegg,
lamentierten zwar über den Ausgang des Gipfels, aber die harten
Einschnitte, mit denen Europas Arbeiter bestraft werden sollen, ließen
sie kalt. Ihre einzige Kritik bestand darin, dass Großbritannien einen
Sitz an dem Tisch haben sollte, an dem diese Agenda durchgepeitscht
werden soll.


Der Gipfel enthüllt die EU als ein Instrument des
europäischen Finanzkapitals, das in trauter Einigkeit nie dagewesene
Angriffe auf die europäische Arbeiterklasse plant – mit oder ohne
Zustimmung der reaktionären Cameron-Regierung.


Die Antwort der
Arbeiterklasse muss heißen: Nieder mit der Europäischen Union und nieder
mit den Banken, für eine vereinigte Bewegung der gesamten europäischen
Arbeiterklasse gegen Sparpolitik und Diktatur!


Die Arbeiter
dürfen den Perspektiven der nationalen Gewerkschaftsbürokratien oder
ihren kleinbürgerlichen linken Anhängseln nicht vertrauen, die kurze
nationale Streiks befürworten, um ihre jeweiligen nationalen Regierungen
zu irgendetwas zu drängen. Die Arbeiter in ganz Europa stehen
unmittelbar vor einem explosionsartigen Ausbruch von Klassenkämpfen und
einer revolutionären Konfrontation mit der Bourgeoisie, die auch vor
verzweifelten Schritten nicht zurückschrecken wird, um ihre Macht zu
behalten.


Hierin liegt die Bedeutung der Bemerkungen von General
Martin Dempsey, dem Vorsitzenden der Vereinigten Stabschefs der
US-Armee, bei einem Treffen des Thinktanks Atlantic Council in
Washington. „Die Eurozone birgt große Risiken“, sagte er und warnte
davor, dass das US-Militär schon bald mit ihrem Auseinanderbrechen
konfrontiert sein könnte, „weil es ein Potenzial für Bürgerunruhen
gibt“.


Diese Bemerkungen jagen einem kalte Schauer über den
Rücken, wenn man bedenkt, dass die US-Armee mehr als 80.000 Soldaten in
Europa stationiert hat. Die anti-demokratischen Maßnahmen, die auf dem
ganzen Kontinent durchgesetzt werden, unterstreichen, dass die
Bourgeoisie entschlossen ist, ihre soziale Konterrevolution mit brutaler
Härte durchzusetzen.


Die arbeitende Bevölkerung in Europa muss
ihre eigene Klassenpolitik mit gleicher Entschlossenheit formulieren.
Sie muss gegen die EU und gegen die Regierungen des großen Geldes eine
gesellschaftliche und politische Massenbewegung in Gang setzen und für
den Sturz des Kapitalismus und die Bildung von Arbeiterregierungen im
Rahmen der Vereinigten Sozialistischen Staaten von Europa kämpfen.

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1 Kommentar:

  1. Für welches “Auditorium” läutet Helmut Schmidt die “Glocke”?

    Nur die deutschen Sozialisten haben die tödliche Gefahr, welche Deutschland bedroht, mitbekommen.

    Es ist offensichtlich, dass manche Banden in Berlin den …”Dreißigjährigen Krieg” weiterführen.

    Es ist offensichtlich, dass sich Deutschland an die Spitze eines religiösen Krieges gegen die PIIGS des Mittelmeers gesetzt hat.

    Die Ironie ist, dass diejenigen, die Deutschland zu diesem gefährlichen Krieg “hinführen”, nicht bloß keine fanatischen Christen sind, sondern sie sind überhaupt nicht mal …Deutsche.

    Aufgrund derer, werden in ein paar Jahren Begriffe wie “Deutschland” oder “Deutsche” aus Europa verschwunden sein.

    Wenn ein so wichtiger deutscher Staatsmann der Auffassung ist, dass eine “deutsche Kraftmeierei” existiert, ist es selbstverständlich, dass der selben Auffassung auch all diejenigen sind, die gerufen werden unter dieser “Kraftmeierei” zu leiden. Wenn diese “Kraftmeierei” von jemandem, der theoretisch von ihr profitiert, wahrgenommen wird, können wir erkennen, um wie viel leichter diese von denjenigen, die dadurch einen Schaden erleiden, wahrgenommen wird …Besonders dann, wenn diese “Kraftmeierei” von Seiten Deutschlands ausgeführt wird …Von Seiten Deutschlands, dessen Geschichte von solch gewalttätigen Verhaltensweisen schwer belastet wird. Das ist auch der Grund dafür, dass Helmut Schmidt von vorneherein diese “Kraftmeierei” für Deutschland schädlich hält. Er hat sie schon mal in der Vergangenheit “schädlich” auf Deutschland wirkend gesehen und deshalb ist er sich auch über das Resultat der heutigen im Klaren…

    http://eamb-ydrohoos.blogspot.com/2011/11/fur-welches-auditorium-lautet-helmut.html

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