Geschrieben von: Financial Times
Freitag, den 30. Dezember 2011 um 00:35 Uhr
[via sozin.de]
http://sozin.de/kategorien/34-arbeitsmarkt/1956-die-billigloehne-erreichen-den-westen
Was noch vor wenigen Jahren eine Art Alleinstellungsmerkmal des ostdeutschen Stellenmarktes war, gehört inzwischen auch zur westdeutschen Arbeitswelt: Gehälter unter Tarif. Zugleich steigt die Gefahr, nach Job-Verlust sofort Hartz IV zu erhalten.
In vielen Branchen werden in Deutschland Gehälter deutlich unter den vereinbarten oder Politik und Gewerkschaften geforderten Mindestlöhnen gezahlt. Der Stundenlohn liegt teilweise unter 6,50 Euro. Nach Erhebungen des Statistischen Bundesamtes sind Minilöhne nicht mehr vor allem ein Merkmal des ostdeutschen Stellenmarktes, sondern gehören auch flächendeckend zur westdeutschen Arbeitswelt.
Die niedrigen Tarifverdienste gelten insbesondere für gering qualifizierte Beschäftigte in gewerkschaftlich schlecht organisierten Branchen wie Gartenbau und Landwirtschaft sowie in Handwerks- und Dienstleistungsbranchen.
Im Konditorenhandwerk in Bayern etwa beginnt nach Angaben der Statistiker der Tarifverdienst bei 5,26 Euro je Stunde. Auch Fleischer in Sachsen (6,00 Euro je Stunde), Gärtner in Brandenburg (6,46) und Mitarbeiter im Hotel- und Gaststättengewerbe (6,29) erhalten bisweilen weniger als 6,50 Euro je Stunde.
Die Angaben beruhen auf einer Auswertung von 600 Flächentarifverträgen. Bei den Löhnen handelt es sich um die niedrigste Stufe, die häufig für frisch Ausgelernte, oder aber Hilfskräfte gilt.
Posted via email from Daten zum Denken, Nachdenken und Mitdenken
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen