Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Technische Universität Chemnitz, Katharina Thehos, 20.07.2011 14:58
Wie soll der Einfluss von Investoren im deutschen Profi-Fußball reguliertTechnische Universität Chemnitz, Katharina Thehos, 20.07.2011 14:58
werden?Sportwissenschaftler der TU Chemnitz und der Hochschule Wismar befragen
dazu Fußballfans von Klubs der Bundesligen, der 3. Liga und der
RegionalligenDie so genannte 50+1-Regel in der Satzung des Deutschen Fußball-Bundes,
die seit 1998 einen mehrheitlichen Einfluss von Investoren bei
Bundesligaklubs verhindert, erfährt zwar einerseits großen Zuspruch wird
aber andererseits in ihrer Ausgestaltung seit mehreren Jahren heftig
diskutiert. Die Regelung besagt, dass ein Fußballverein an einer
Kapitalgesellschaft 50 Prozent plus eine Stimme halten muss, um die Fäden
der Abteilung Profi-Fußball in den Händen zu behalten. Damit wurden bisher
im deutschen Profi-Fußball Übernahmen von Klubs durch Investoren
verhindert. Lediglich Werksvereine, die seit 1979 oder eher ohne
Unterbrechung erheblich durch einen Investor gefördert wurden, dürfen dem
mehrheitlichen Einfluss des Investors unterliegen und somit durch den
Investor kontrolliert werden.Sportökonomen der Technischen Universität Chemnitz und der Hochschule
Wismar interessiert nun in einem Forschungsprojekt die Meinung der
deutschen Fußballfans zu diesem Thema. "Wir möchten herausfinden, wie sie
die bestehende Regelung einschätzen und welche Gründe im Detail aus ihrer
Sicht für eine Beibehaltung oder Aufhebung der 50+1-Regel bedeutsam sind",
sagt Prof. Dr. Gregor Hovemann, Inhaber der Professur für
Sportsoziologie/-management an der TU Chemnitz. Sein Mitarbeiter Dr.
Joachim Lammert fügt hinzu: "Dabei geht es um viele Aspekte,
beispielsweise um die Mitbestimmung von Fans und die Gleichbehandlung von
Fußballclubs." Aufbauend auf den Umfrageergebnissen wollen die Chemnitzer
Sportökonomen zusammen mit Sebastian B. Bauers, Student des
Masterstudiengangs Tax and Business Consulting an der Hochschule Wismar,
Empfehlungen für die künftige Ausgestaltung der 50+1-Regel geben.Die Fans von Fußballklubs der Bundesligen, der 3. Liga und der
Regionalligen sind nun aufgerufen, an der Online-Befragung teilzunehmen,
für die sie etwa sieben Minuten benötigen. "Aufgrund der hohen Relevanz
dieses Themas im deutschen Fußball haben wir bereits alle Fußballklubs der
Bundesliga und 2. Bundesliga befragt, auf die die Regel Anwendung findet.
Zusätzlich wurden die Fußballklubs der 3. Liga und der Regionalligen, die
durch den Wettstreit mit den Zweitmannschaften der ersten beiden Ligen
indirekt betroffen sind, bei dieser Umfrage berücksichtigt. Nun erweitern
wir die Befragung auf die Fans dieser Klubs", berichtet Hovemann und fügt
hinzu: "Dies ist übrigens die erste empirische Untersuchung rund um die
einflussreiche 50+1-Regel, die sich umfassend den Hintergründen widmet."
Am 20. Juli 2011 startet die Online-Befragung. Bis zum 31. August können
Deutschlands Fußballfans ihre Meinung im Internet abgeben: http://www.tu-
chemnitz.de/hsw/sportwissenschaft/50plus1Weitere Informationen erteilt Dr. Joachim Lammert, E-Mail
joachim.lammert@hsw.tu-chemnitz.de.Arten der Pressemitteilung:
ForschungsprojekteSachgebiete:
Sportwissenschaft
Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news433895 Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution85
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