global news 2440 20-07-11: Angebliches deutsches Jobwunder von 2010 entblättert:
Mehr als drei Viertel der neuen Jobs im Niedriglohn- und Leiharbeitssektor
mit seit 2000 fallenden Arbeitseinkommen
[via jjahnke.net] http://www.jjahnke.net/rundbr85.html#2440
Die Arbeitgeber übertragen das Konjunkturrisiko immer mehr auf die Schultern von Leiharbeitern und drücken die Einkommensentwicklung gerade für die untersten Einkommensklassen immer weiter in den Negativbereich. Bei genauer Betrachtung bleibt vom angeblichen deutschen Jobwunder nicht viel übrig.
Von den zusätzlichen Jobs in 2010 waren nach einer neuen Meldung des Statistischen Bundesamts 57 % Leiharbeit, 19 % andere atypische Arbeit und nur weniger als ein Viertel normale Beschäftigung (Abb. 17025).
Dabei nahm die Leiharbeit - im vornehmen Amtsdeutsch als "Arbeitnehmerüberlassung" umschrieben - 2010 um fast ein Drittel zu. Dagegen stagnierte die normale Beschäftigung bei einem schwachen Plus von 0,3 % und nahm bei Männern sogar um 0,3 % ab (Abb. 17098).
Die Ausbreitung des Niedriglohnsektors hat mit dazu beigetragen, daß die durchschnittlichen Nettolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer seit dem Jahr 2000 um rund 3 % gefallen sind (Abb. 14849).
Nach einer neuen Auswertung des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) durch Markus Grabka vom DIW haben die fünf unteren von 10 Einkommensgruppen zwischen 2000 und 2010 real zwischen 5 % und 22 % (unterste Gruppe) an Einkommen verloren (Abb. 17100, 17101). Nur die oberste Gruppe hat knapp 1 % dazugewonnen und hier dürften die leitenden Angestellten am obersten Ende noch weit mehr dazugewonnen haben.
Innerhalb der Alt-EU haben sich die deutschen Arbeitseinkommen seit dem Jahr 2000 am Ungünstigsten entwickelt
(Abb. 17099).
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