Donnerstag, 14. Juli 2011

#Rauchen #während der #Schwangerschaft #erhöht das# Risiko einer #Herzerkrankung #bei #Kindern [via idw]


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund / Institut Ranke-Heinemann,
Sabine Ranke-Heinemann, 14.07.2011 12:57

Rauchen während der Schwangerschaft erhöht das Risiko einer Herzerkrankung
bei Kindern

Forscher der University of Sydney haben herausgefunden, dass Kinder, deren
Mütter während der Schwangerschaft geraucht haben, einen niedrigeren Wert
des so genannten HDL-Cholesterins aufweisen. Dieses Cholesterin gilt als
gesund, da es im späteren Leben vor Herzerkrankungen schützen soll.

Im Alter von acht Jahren wiesen die Kinder rauchender Mütter einen HDL-
Cholesterinspiegel von 1,3 Millimol pro Liter (mmol/l) auf. Im Vergleich
dazu konnte man bei Kindern, deren Mütter während der Schwangerschaft
nicht geraucht hatten, einen normalen Wert von 1,5 mmol/l feststellen.
Diese Beobachtung machten die Forscher unabhängig davon, ob die Kinder
nach der Geburt Zigarettenrauch ausgesetzt waren, was darauf hindeutet,
dass der Kontakt im Mutterleib den größten Einfluss auf die spätere
Entwicklung hat.

Die Untersuchung wurde von David Celermajer, Scandrett Professor der
Kardiologie an der University of Sydney, geleitet und wurde im vergangenen
Monat in der Onlineausgabe des European Heart Journal veröffentlicht.
"Unsere Ergebnisse zeigen, dass Rauchen die Entwicklung des Kindes im
Mutterleib in vielfacher Weise negativ beeinflusst. Diese
Negativbeeinflussung scheint mindestens acht Jahre lang anzudauern - wenn
nicht sogar länger - und kann im späteren Leben durchaus zu einem erhöhten
Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko führen", sagte Professor Celermajer.

Zusammen mit seinen Kollegen untersuchte er die Auswirkungen von Rauchen
während der Schwangerschaft auf die Arterienwanddicke und auf die
Lipoproteinwerte bei 405 gesunden achtjährigen Jungen, die zwischen 1997
und 1999 geboren wurden. Die Forscher erhoben Daten vor und nach der
Geburt und berücksichtigten dabei die Rauchgewohnheiten der Mütter vor und
nach der Schwangerschaft, Passivrauchen in der Kindheit sowie Größe,
Gewicht, Taillenumfang und Blutdruck der Kinder. Außerdem wurden
Ultraschalluntersuchungen durchgeführt, um die Arterienwanddicke zu
messen. Von insgesamt 328 Kindern wurden Blutproben entnommen, um ihre
Lipoproteinwerte zu bestimmen.

Während sich Rauchen nicht auf die Arterienwanddicke der Kinder auswirkte,
konnte die Abweichung des HDL-Cholesterinwertes von etwa 0,15 mmol/l auf
die Rauchgewohnheiten der Mütter zurückgeführt werden. Dieser Zusammenhang
blieb auch nach der Bereinigung der Daten um Faktoren wie Passivrauchen
nach der Geburt, Stillzeit, Bewegungsmangel und Body Mass Index bestehen.

Die Forscher sind sich darüber einig, dass sich ein niedrigerer HDL-
Cholesterinspiegel in diesem Alter äußerst negativ auf den späteren
Gesundheitszustand auswirken kann. Professor Celermajer zufolge führen
schlechte Cholesterinwerte im Kindesalter auch zu schlechten Werten im
Erwachsenenalter.

Untersuchungen haben ergeben, dass eine Erhöhung des HDL-
Cholesterinspiegels um 0.025 mmol/l das Risiko einer Herzerkrankung
bereits um etwa 2 bis 3 Prozent verringert. "Deshalb können wir davon
ausgehen, dass die Abweichung von 0.15 mmol/l bei Kindern rauchender
Mütter in einem 10 bis 15 Prozent höheren Risiko einer Herzerkrankung
resultieren könnte. Das sind natürlich nur Schätzungen, aber die
genauesten, die uns bislang vorliegen. Kinder rauchender Mütter sollten
außerdem Bluthochdruck, erhöhte LDL-Cholesterinwerte und Aktivrauchen
vermeiden, da diese Faktoren das Risiko einer Herzerkrankung grundsätzlich
erhöhen. HDL-Cholesterinwerte können nur durch regelmäßigen Sport und
durch die Einnahme bestimmter Medikamente, wie Niacin, erhöht werden."

"Wir werden die untersuchten Kinder auf lange Sicht begleiten müssen, um
festzustellen, ob sie auch weiterhin einen niedrigen HDL-
Cholesterinspiegel aufweisen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die
Gesundheit der Kinder tatsächlich dauerhaft beeinträchtigt ist.

"Es ist von Vorteil, diese Untersuchungen an achtjährigen Kindern
durchzuführen, denn somit können weitere Risikofaktoren, wie Übergewicht
und Diabetes, die auch zu einem niedrigen HDL-Cholesterinspiegel führen,
ausgeschlossen werden. Dadurch können wir auf eine mehr oder weniger
direkte Auswirkung von Rauchen auf die HDL-Cholesterinwerte schließen",
sagte Professor Celermajer.

Weitere Informationen:

Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund
Pressestelle
Friedrichstr. 95
10117 Berlin
Email: berlin@ranke-heinemann.de
Tel.: 030-20 96 29 593

oder

Professor David Celermajer
Email:
david.celermajer@email.cs.nsw.gov.au
Tel: 0061295156519

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Arten der Pressemitteilung:
Forschungsergebnisse

Sachgebiete:
Biologie
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Medizin

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