Das Bachelorstudium als Unterschichtenbildung?
[via Nachdenkseiten]
http://www.nachdenkseiten.de/?p=15891#h17
An Universitäten ist mit der Einführung der Bachelorstudiengänge ein "heimlicher Lehrplan" entstanden. Neben dem Studieren steht das Überleben in der bürokratische Hochschule im Fokus. Davon profitieren vor allem Akademikerkinder. Ein Gastbeitrag des Soziologen Stefan Kühl.
An den Universitäten und Fachhochschulen lässt ‒ abgesehen von einzelnen Rektoren und Präsidenten ‒ kaum jemand ein gutes Haar an der Bologna-Reform. Unterstützung für die Reform kommt, wenn überhaupt, noch von außerhalb der Hochschulen von Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften, von unternehmensnahen Stiftungen und von einzelnen Journalisten
Studierende lernen jetzt so der neue "heimliche Lehrplan" wie sie in hochbürokratisierten Organisationen unter Überlastungsbedingungen zu arbeiten haben. Wo bekommt man nach Vergleich der verschiedenenfächerspezifischen Bestimmungen eines Studiengangs möglichst günstig Leistungspunkte her? Wie stark muss man sich an die häufig über hunderte von Seiten langen Modulhandbücher eines Studiengangs halten? Wo lohnt es sich, mit dem Verweis auf eine Klage vor Gericht bei Dozenten eine zweite oder dritte Prüfungsmöglichkeit einzufordern? Die Amerikaner nennen die Fähigkeiten, die sich in der Auseinandersetzung mit solchen Fragen entwickeln, "How to Work the System" Wie kann man bei möglichst geringem Aufwand möglichst viel aus einem System herausholen.
Das mögen Fähigkeiten sein, die bei späteren Tätigkeiten in Großbürokratien wie der Deutschen Bank, der Deutschen Bahn oder der Bundesagentur für Arbeit besonders gefragt sind. Die Aneignung dieser Fähigkeiten dürfte aber wohl gerade Studierenden aus jenen Bildungsschichten leichtfallen, die weniger Angst vor dem Kontakt mit bürokratischen Großorganisationen haben. Und das ist sicherlich eher der Juristensohn als die Bäckerstoch
An Universitäten ist mit der Einführung der Bachelorstudiengänge ein "heimlicher Lehrplan" entstanden. Neben dem Studieren steht das Überleben in der bürokratische Hochschule im Fokus. Davon profitieren vor allem Akademikerkinder. Ein Gastbeitrag des Soziologen Stefan Kühl.
An den Universitäten und Fachhochschulen lässt ‒ abgesehen von einzelnen Rektoren und Präsidenten ‒ kaum jemand ein gutes Haar an der Bologna-Reform. Unterstützung für die Reform kommt, wenn überhaupt, noch von außerhalb der Hochschulen von Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften, von unternehmensnahen Stiftungen und von einzelnen Journalisten
Studierende lernen jetzt so der neue "heimliche Lehrplan" wie sie in hochbürokratisierten Organisationen unter Überlastungsbedingungen zu arbeiten haben. Wo bekommt man nach Vergleich der verschiedenenfächerspezifischen Bestimmungen eines Studiengangs möglichst günstig Leistungspunkte her? Wie stark muss man sich an die häufig über hunderte von Seiten langen Modulhandbücher eines Studiengangs halten? Wo lohnt es sich, mit dem Verweis auf eine Klage vor Gericht bei Dozenten eine zweite oder dritte Prüfungsmöglichkeit einzufordern? Die Amerikaner nennen die Fähigkeiten, die sich in der Auseinandersetzung mit solchen Fragen entwickeln, "How to Work the System" Wie kann man bei möglichst geringem Aufwand möglichst viel aus einem System herausholen.
Das mögen Fähigkeiten sein, die bei späteren Tätigkeiten in Großbürokratien wie der Deutschen Bank, der Deutschen Bahn oder der Bundesagentur für Arbeit besonders gefragt sind. Die Aneignung dieser Fähigkeiten dürfte aber wohl gerade Studierenden aus jenen Bildungsschichten leichtfallen, die weniger Angst vor dem Kontakt mit bürokratischen Großorganisationen haben. Und das ist sicherlich eher der Juristensohn als die Bäckerstoch
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen