Montag, 4. Juli 2011

#Selbstverpflichtungen #ohne #gesetzlichen #Druck #bringen #nichts - Bilanz zu zehn Jahren Freiwilliger Selbstverpflichtung in d. Wirtschaft


 

Selbstverpflichtungen ohne gesetzlichen Druck bringen nichts

 

"Wer Frauen in der Privatwirtschaft gleiche Chancen geben will, sollte sich nicht auf Selbstverpflichtungen verlassen.

 

Das wird mit Blick auf die Bilanz zu zehn Jahren Freiwilliger Selbstverpflichtung in der Wirtschaft deutlich", erklärte Ingrid Sehrbrock, stellvertretende DGB-Vorsitzende, am Montag in Berlin.

 

Anlass ist die Veröffentlichung der 4. Bilanz zur Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft.

 

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat die Bilanz auf seiner Homepage online gestellt.

 

"Geht es um Geld und Macht, ist es mit der Gleichberechtigung in Deutschland vorbei.

 

Das zeigt die 4. Bilanz zur Freiwilligen Selbstverpflichtung trotz aller rhetorischen Bemühungen deutlich. Die Anzahl der Frauen in Führungspositionen bleibt gering, und die Ungleichheit bei den Gehältern liegt immer noch bei 23 Prozent. Nur dort, wo Forderungen gesetzlich unterfüttert wurden, ist etwas erreicht worden.

 

So ist es zum Beispiel beim Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz, beim Elterngeld und dem Meister-BAföG. Man hätte in den letzten zehn Jahren deutlich mehr erreichen können. Dafür genügt ein Blick auf die Bilanz. Die Beteiligten sehen offenbar selber ein, dass es keinen Grund zum Feiern gibt.

 

Die Rückschau auf zehn Jahre zeigt aber auch: Droht eine gesetzliche Regelung, dann schaffen es die Unternehmen plötzlich sogar, den Frauenanteil in den Vorständen zu steigern – von nur einer Frau in 2010 auf mittlerweile sechs Frauen in 2011.

 

Die Arbeitgeber setzen zur Zeit Himmel und Hölle in Bewegung, um weitere gesetzliche Regelungen zu verhindern und ihre Bilanz zu schönen.

 

Die Unternehmen müssen mehr Frauen die Türen zu Führungspositionen öffnen.

 

Die Bundesregierung sollte mit einer gesetzlichen Regelung dafür sorgen, dass sie es künftig müssen. Eine gesetzliche Frauenquote mag derzeit noch bei manchen auf Skepsis stoßen.

 

Aber das war beim Elterngeld ähnlich. Wenn die Frauenquote erst einmal wirkt, wird sich auch die Akzeptanz erhöhen."

 

 

 

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Deutscher Gewerkschaftsbund

 

PM 115

04.07.2011

www.dgb.de

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