Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Hochschule Osnabrück, Ralf Garten, 21.07.2011 19:35Schlechte Führung wird toleriert, wenn die Zahlen stimmenAktuelle Studie zum Stellenwert der Personalführung in deutschen Un-
ternehmenIn vielen Unternehmen gleicht das Thema Führung noch zu häufig einem
bloßen Lippenbekenntnis. Nicht selten wird schlechtes Führungsverhalten
der oberen Führungskräfte sogar wissentlich von der Geschäftsleitung
geduldet, sofern das operative Ergebnis stimmt. Zu diesem Resultat kommt
eine aktuelle Studie der Hochschule Osnabrück zum Stellenwert der
Personalführung in deutschen Unternehmen.Können sich Vorstände und Geschäftsführer deutscher Unternehmen vor dem
Hintergrund dieser Zahlen, des demografischen Wandels sowie des bereits
aktuell spürbaren Fachkräf-temangels schlechte Führung überhaupt noch
leisten? Haben sie die Zeichen der Zeit bereits erkannt und messen sie dem
Thema Führung bereits erhöhte Bedeutung bei?
Hochschule Osnabrück, Ralf Garten, 21.07.2011 19:35Schlechte Führung wird toleriert, wenn die Zahlen stimmenAktuelle Studie zum Stellenwert der Personalführung in deutschen Un-
ternehmenIn vielen Unternehmen gleicht das Thema Führung noch zu häufig einem
bloßen Lippenbekenntnis. Nicht selten wird schlechtes Führungsverhalten
der oberen Führungskräfte sogar wissentlich von der Geschäftsleitung
geduldet, sofern das operative Ergebnis stimmt. Zu diesem Resultat kommt
eine aktuelle Studie der Hochschule Osnabrück zum Stellenwert der
Personalführung in deutschen Unternehmen.Können sich Vorstände und Geschäftsführer deutscher Unternehmen vor dem
Hintergrund dieser Zahlen, des demografischen Wandels sowie des bereits
aktuell spürbaren Fachkräf-temangels schlechte Führung überhaupt noch
leisten? Haben sie die Zeichen der Zeit bereits erkannt und messen sie dem
Thema Führung bereits erhöhte Bedeutung bei?
Antworten auf diese Fragen zu gewinnen, war das Ziel der Untersuchung
zum aktuellen Stellenwert der Personalführung in deutschen Unternehmen.
Im Rahmen der explorativen Studie wurden zwischen Oktober und November
2010 insgesamt 118 zufällig ausgewählte Unternehmen mit einer
Mindestmitarbeiteranzahl von mehr als 400 Personen befragt.
Dabei zeigt sich, dass bei über 85 Prozent der befragten Unternehmen das
Führungsverhalten expliziter Bestandteil von Personalbeurteilungen ist.
Zudem ist die Toleranz gegenüber Schwächen im Führungsverhalten ist bei
mehr als zwei Dritteln aller Befragten recht hoch ausgeprägt, sofern das von
den Führungskräften zu verantwortende operative Ergebnis stimmt.
Zielvereinbarungen werden in 95 Prozent aller befragten Organisationen
getroffen.
Differenziert nach einzelnen Komponenten zeigt sich, dass dem operativen
Ergebnis im Durchschnitt mehr als 90 Prozent einen "sehr hohen" oder
"bedeutenden" Stellenwert beimessen; beim Führungs-verhalten sind dies
lediglich 45 Prozent.
Einen noch geringeren Stellenwert als Komponente in Zielvereinbarungen hat die
"Fluktuationsrate" mit 17 Prozent. Die "Förderung von Mitarbei-tern" hat
mit 57 Prozent noch einen vergleichsweise hohen Stellenwert.
"Fluktuationsrate" mit 17 Prozent. Die "Förderung von Mitarbei-tern" hat
mit 57 Prozent noch einen vergleichsweise hohen Stellenwert.
Auf die Frage nach den Hauptgründen für Trennungen von Führungskräften
gaben 82 Prozent der hierzu befrag-ten Unternehmen an, dass schlechtes
Führungsverhalten für sie kein Anlass für eine Trennung ist.
Die Hauptgründe für Trennungen werden von fast 50 Prozent in "persönlichen
Gründen" oder in einem "schlechten operativen Ergebnis" gesehen.
Letzteres ist für 42 Prozent Anlass für eine Trennung.Im Ergebnis verdeutlicht die Untersuchung zwei Dinge: Schlechtes
Führungsverhalten wird in der Regel nicht sanktioniert, sofern und solange
das operative Ergebnis stimmt. Gutes Führungsverhalten wird nicht belohnt,
was sich daran zeigt, dass das Thema "Führung" als Komponente von
Zielvereinbarungen eine eher untergeordnete Rolle spielt und meist nur
partiell berücksichtigt wird. Eine notwendige Führungskultur kann so nicht
entstehen.Autoren:Dr. Carsten Steinert ist Professor für allgemeine BWL, insbes.
Personalmanagement an der Fachhochschule Osnabrück. Nach Studium und
Promotion war er mehrere Jahre als Perso-nalmanager in der
Finanzdienstleistungsbranche tätig. Prof. Dr. Steinert ist Autor
zahlreicher Veröffentlichungen zu aktuellen Personalthemen. C.Steinert@hs-
osnabrueck.deDr. Dominik Halstrup ist Professor für BWL, insbes. Strategisches
Management an der Hochschule Osnabrück. Nach Studium und Promotion war er
mehrere Jahre in einem inter-national operierenden Energiekonzern tätig,
zuletzt als Abteilungsleiter für Strategische Ana-lysen und Konzepte.
Führungsverhalten wird in der Regel nicht sanktioniert, sofern und solange
das operative Ergebnis stimmt. Gutes Führungsverhalten wird nicht belohnt,
was sich daran zeigt, dass das Thema "Führung" als Komponente von
Zielvereinbarungen eine eher untergeordnete Rolle spielt und meist nur
partiell berücksichtigt wird. Eine notwendige Führungskultur kann so nicht
entstehen.Autoren:Dr. Carsten Steinert ist Professor für allgemeine BWL, insbes.
Personalmanagement an der Fachhochschule Osnabrück. Nach Studium und
Promotion war er mehrere Jahre als Perso-nalmanager in der
Finanzdienstleistungsbranche tätig. Prof. Dr. Steinert ist Autor
zahlreicher Veröffentlichungen zu aktuellen Personalthemen. C.Steinert@hs-
osnabrueck.deDr. Dominik Halstrup ist Professor für BWL, insbes. Strategisches
Management an der Hochschule Osnabrück. Nach Studium und Promotion war er
mehrere Jahre in einem inter-national operierenden Energiekonzern tätig,
zuletzt als Abteilungsleiter für Strategische Ana-lysen und Konzepte.
Prof. Dr. Halstrup hat zahlreiche Artikel zu aktuellen Fragen des Strate-
gischen Marketing und Managements veröffentlicht. D.Halstrup@hs-
osnabrueck.deArten der Pressemitteilung:
Buntes aus der Wissenschaft
ForschungsergebnisseSachgebiete:
WirtschaftDie gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news433265 Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution14
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