Montag, 18. Juli 2011

CSD Weimar: Stadt verbietet Musik und Alkohol

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CSD Weimar: Stadt verbietet Musik und Alkohol

Keine Musik aus dem Lautsprecherwagen und ein Ausschankverbot: Die Stadt Weimar setzte den CSD-Organisatoren am vergangenen Wochenende enge Grenzen.
Bei der diesjährigen CSD-Parade forderten 400 Teilnehmer unter dem Motto "Mensch sein" ein Ende der Diskriminierung von Schwulen und Lesben. Die Veranstalter beklagen sich nun über die strengen Auflagen, die von der Stadt nur zwei Tage vor Paradebeginn auferlegt worden sind, obgleich die Anmeldung bereits seit Monaten vorgelegen hatte. In einem achstseitigen Auflagenbescheid untersagte die Stadt unter anderem die Nutzung von Lautsprecherwagen zur musikalischen Untermalung der Parade - lediglich gesprochene politische Parolen durften über die Lautsprecher kundgetan werden. "Wir mussten dann in den Spielzeugladen gehen und Trillerpfeifen organisieren. Sonst hätte das wie ein Trauermarsch ausgesehen", kommentierte CSD-Sprecher Matthias Gothe die Auflagen gegenüber queer.de.
Beim Straßenfest wurde den Organisatoren zudem verboten, Alkohol auszuschenken. Dabei ist es nicht schwer, sich in der Innenstadt von Weimar mit Getränken einzudecken: Gleich neben der Veranstaltung fand das Weinfest statt. Und auch ein Grillstand, der Bier und Co. angeboten hat, erwies sich bei den CSD-Besuchern als sehr populär.

Die Veranstaltung war der erste CSD in Weimar seit Mitte der 90er Jahre. Zuletzt fanden die Thüringer CSDs meist in der Hauptstadt Erfurt statt. Gothe erklärte, dass die Stadt - abgesehen von den strengen Auflagen - die Demonstration für schwul-lesbische Rechte unterstützte. So habe es einen Rathaus-Empfang gegeben, bei dem auch Regenbogenfahnen gehisst worden sind. Schirmherr der Veranstaltung war Oberbürgermeister Stefan Wolf (SPD).



Unter dem Motto "Mensch sein" forderten die Organisatoren beim CSD Weimar die Öffnung der Ehe, die Aufnahme des Merkmals "sexuelle Identität" in den Gleichstellungsartikel des Grundgesetzes, ein Ende des pauschalen vorverurteilenden Ausschlusses von Schwulen bei Blutspenden, sowie die fehlende thematische Berücksichtigung in Schulbüchern. (dk)

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