Freitag, 8. Juli 2011

#Blenderrepublik #Deutschland? [via Nachdenkseiten]


Blenderrepublik Deutschland?

 

[Nachdenkseiten]
 
http://www.nachdenkseiten.de/?p=10037#h18
 


Die Blender-Republik – wie weit kommt frech? – unter diesem Titel habe ich am 3. Juli 2011 an der Gesprächsrunde von Anne Will teilgenommen.

Neben einem ehemaligen Hochstapler (Harksen), einem Politikberater (Spreng) und einem Adligen, der seinen Grafentitel aus Bescheidenheit und Praktikabilität nicht nutzt (Quadt) saß als vierter Herr im Bunde Jorgo Chatzimarkakis, der uns im Europäischen Parlament als Volksvertreter repräsentiert, Mitglied der FDP ist und wie es aussieht, auf 70% der Seiten seiner Doktorarbeit plagiiert hat. [...]

Herr Chatzimarkakis hat sich großzügig und flexibel aus dem Wissensschatz anderer bedient, dabei schien er wenig wählerisch. Mal ist die Quelle ein Fachbuch, mal eine Veröffentlichung der Stiftung Warentest, mal ein FAZ-Artikel.

Wenn er keinen Text zu seinem Thema findet – auch nicht schlimm, dann macht er Bullshit-Bingo-Plagiat, indem er einfach das Schlüsselwort des Originals z.B. "internationale Umweltpolitik" ersetzt durch "informationeller Globalismus", ist ja auch ganz egal, ob es um Umwelt oder um die ganze Welt geht, auch wenn der eigentliche Autor des Textes das ganz anders sehen mag.

Aber das stört Herrn Chatzimarkakis nicht mal heute. In der Sendung betet er sein Mantra immer wieder – nichts sei plagiiert, "keine Stelle ohne Quelle" und seine kreative "Zitier"-weise beschreibt er als Oxforder Gepflogenheit. [...]

So viel Chuzpe muss man erst mal haben. [...] Diese Kaltschnäuzigkeit hat mich gelinde gesagt geschockt. Seine mangelnde Einsicht ging soweit, deutlich zu machen, dass er an Rücktritt gar nicht denkt, auch nicht bei Aberkennung seines Doktortitels.

Er wunderte sich merklich über mein "Ja" auf seine direkte Frage, ob er mich denn getäuscht hätte. Was soll ich denn sonst antworten, wenn er auf seiner eigenen Homepage damit wirbt, sich gegen Wissensklau und für die Urheberrechte einzusetzen1, für sich selbst aber alle Regeln außer Kraft setzt? [...]

Nein, solche Politiker möchte ich nicht. Als Bürgerin möchte ich vertreten werden von ehrlichen Menschen, die integer sind und nicht ständig an ihren eigenen Vorteil denken. Menschen, die Ehre im Leib haben und ein Rückgrat; die Fehler zugegeben können und im Ernstfall auch Konsequenzen ziehen.

Ich kann keinen Respekt haben vor Menschen, die mir ins Gesicht lügen und Tatsachen leugnen, die schwarz auf weiß überprüfbar sind.

Quelle:
De Plagio

Posted via email from Dresden und Umgebung

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