Griechenland muss aus der Krise herauswachsen
"Zum jetzigen Zeitpunkt wird das neue Sparprogramm das griechische Wachstum weiter abwürgen", warnte Claus Matecki, DGB-Vorstandsmitglied, anlässlich des Berichts der 'Troika' aus IWF, EZB und EU-Kommission zu Griechenland und des Treffens des griechischen Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou mit Euro-Gruppenchef Jean-Claude Juncker am Freitag in Berlin:
"Die Sparauflagen für Griechenland sind unsozial und wirtschaftspolitisch kontraproduktiv. Natürlich müssen auch die Griechen ihre hausgemachten Probleme in den Griff bekommen. Doch zum jetzigen Zeitpunkt wird das neue Sparprogramm das griechische Wachstum weiter abwürgen.
Gleiches gilt für die von Papandreou angekündigten Steuererhöhungen und Privatisierungsvorhaben. Durch solch eine Sparpolitik werden die Steuereinnahmen langfristig weiter sinken und die Sanierung der öffentlichen Haushalte wird noch schwieriger.
Dieser Teufelskreis aus sinkenden Löhnen und Renten, zurückgehendem Konsum und anschließend sinkenden Staatseinnahmen wird Griechenland weiter in die Krise stürzen.
Die Troika sollte den Griechen die Möglichkeit geben, erst einen zukunftsfähigen Wachstumspfad einzuschlagen, bevor mit der Sanierung der öffentlichen Haushalte begonnen wird. Eine Stundung der Zinszahlungen, bis ein sich selbst tragendes Wachstum eingesetzt hat, wäre eine sinnvolle Maßnahme, da die steigende Zinsbelastung den Griechen die Luft zum Atmen nimmt.
Längerfristig muss in Europa wie in den USA die Staatsfinanzierung von den Kapitalmärkten entkoppelt werden. Dazu braucht es eine 'Europäische Bank für öffentliche Anleihen', über die sich die Euroländer refinanzieren und dadurch in den Genuss der günstigen EZB-Zinsen kommen.
Der Euroraum braucht dringend einheitliche Eurobonds, damit alle Mitgliedsstaaten unter einheitlichen Finanzierungsbedingungen haushalten. Langfristig kann Europa und besonders Griechenland nur über ein ambitioniertes Investitions- und Entwicklungsprogramm aus der Krise herauswachsen.
Die Verscherbelung des griechischen Tafelsilbers kann das Problem nachhaltig nicht lösen. Schon die bisherigen Sparpakete haben einen Umfang, den kein anderes Industrieland bisher in so kurzer Zeit stemmen musste."
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03.06.2011
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"Die Ursache für das Sinken des Zinsfußes wird vorzüglich darin gefunden, daß die besonders rentablen Kapitalanlagen großen Maßstabes heute erschöpft sind und nur Unternehmungen von geringer Ergiebigkeit übrig bleiben. …Nur ein allgemeiner europäischer Krieg könnte dieser Entwicklung Halt gebieten durch die ungeheure Kapitalzerstörung, welche er bedeutet."
AntwortenLöschen(Aus der Zeitschrift des Sparkassenverbandes, 1891)
Nicht erst seit 1891, sondern seit Jahrtausenden ist die Marktwirtschaft, in der wir leben, fehlerhaft. Schon solange der Mensch Zwischentauschmittel (anfangs Edelmetallgeld) mit Wertaufbewahrungsfunktion (Zinsgeld) benutzt und es privates Bodeneigentum gibt, kommt es immer wieder zu Wirtschaftskrisen und Kriegen. Tatsächlich entstehen alle Zivilisationsprobleme, bis hin zum Krieg, monokausal und zwangsläufig aus systemischer Ungerechtigkeit aufgrund einer seit jeher fehlerhaften Geld- und Bodenordnung und der daraus resultierenden Zinsumverteilung von der Arbeit zum Besitz. Alle Kulturen und Weltreiche in der Geschichte sind an der Zinsumverteilung zugrunde gegangen:
http://www.deweles.de/files/untergang.pdf
In früheren Zeiten wusste noch niemand, wie die Makroökonomie zu gestalten ist, damit leistungslose Kapitaleinkommen (Zinsen, Renditen und private Bodenrenten) auf Kosten der Mehrarbeit anderer sich eigendynamisch auf Null regeln, sodass diese "Mutter aller Zivilisationsprobleme" vorerst aus dem Bewusstsein der halbwegs zivilisierten Menschheit ausgeblendet werden musste, damit das, was wir heute "moderne Ziviliation" nennen, überhaupt entstehen konnte! Denn kein vernünftiger Mensch wäre dazu bereit, in einer a priori fehlerhaften (kapitalistischen) Marktwirtschaft zu arbeiten, wenn er weiß, dass ein nachhaltiges Wirtschaften unmöglich und der nächste Krieg - zwecks umfassender Sachkapitalzerstörung, um den Zinsfuß hochzuhalten - unvermeidlich ist.
Das war (und ist noch) der einzige Zweck der Religion, die vom Wahnsinn mit Methode zum Wahnsinn ohne Methode (Cargo-Kult um die Heilige Schrift) mutierte, und die uns alle - unabhängig vom so genannten Glauben - zu Untertanen eines vor über drei Jahrtausenden programmierten Hirngespinstes machte. Es ist keine Geringerer als der "liebe Gott", der uns seit jeher davon abhält, die Makroökonomie zu verstehen! Die Bewusstwerdung der Programmierung nennt sich "Auferstehung": http://www.deweles.de/willkommen.html