Braunes Treiben in Brandenburg
Landkreis Barnim entwickelt sich zu Schwerpunkt der Neonaziszene.
Behörden fehlt es an Problembewußtsein
Unter den Bewohnern in Schorfheide und bei den verantwortlichen Behörden scheint das Problembewußtsein hinsichtlich dieser alljährlichen Neonaziveranstaltung gering. Kaum von Interesse auch, daß Manns Privatgrundstück sich inzwischen zum größten Veranstaltungsort für braune Feste und Konzerte in Brandenburg entwickeln konnte.
Bereits eine Woche zuvor, am 18. Juni, hatte es in der Kneipe »Alter Dorfkrug« in Bernau, etwa 40 Kilometer von Finowfurt entfernt, ein einschlägiges Konzert gegeben. Hier trat unter anderem »Kategorie C«, eine gewaltbereite, der Neonaziszene nahestehende Band auf. In Bernau bekam man erst am Abend wegen eines massiven Polizeiaufgebots Wind von der konspirativ vorbereiteten rechten Abendveranstaltung. Die Entrüstung über die Informationspolitik von Polizei und Behörden war im Nachgang groß: Sichtbarer Protest sei damit unmöglich gemacht worden, kritisierten mehrere Stadtverordnete und das lokale Bernauer Bürgerbündnis in Erklärungen. Bereits im Oktober 2010 hatte »Kategorie C« die Kneipe für ein Konzert nutzen können. Der »Alte Dorfkrug« war schon zuvor durch überregionale rechte Veranstaltungen aufgefallen.
Auch die braunen Machenschaften der Inhaber eines Reiterhofes in Blumberg (Gemeinde Ahrensfelde, bei Berlin) erregten zuletzt einige Aufmerksamkeit. Das Anwesen wird von Kadern der NPD und Aktivistinnen der neofaschistischen Organisation »Gemeinschaft Deutscher Frauen« (GDF) betrieben. Neben regelmäßigen Neonazitreffen finden hier Reitkurse und -ferien für Kinder statt. Wie erst jetzt bekannt wurde, sollen verantwortliche Ämter, insbesondere die Zuständigen für Jugendarbeit, über diese Aktivitäten seit längerem informiert gewesen sein.
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