DOI: 10.1055/s-0029-1246266
Wissenschaftler des Institute of Cancer Research, England, haben die genetischen Grundlagen für das Lungenkrebsrisiko von Rauchern im Detail erforscht. Es wurden 3 entscheidende DNA-Bereiche identifiziert, von denen 2 beeinflussen, welche Art von Krebs entsteht. Damit werden frühere Studien bestätigt, die von einem familiären Zusammenhang ausgegangen waren. Dieser blieb auch bestehen, als Faktoren wie das Rauchen berücksichtigt wurden, schreibt das Team um Richard Houlston in der Fachpublikation von Cancer Research. Die Wissenschaftler verglichen die DNA von 1900 Patienten mit der von 1400 gesunden Menschen.
Die zum genetischen Risiko gesammelten Informationen wurden bei 2000 weiteren Betroffenen und einer ähnlichen Zahl von gesunden Freiwilligen weiter untersucht. Spezifische Unterschiede, die mit dem Lungenkrebsrisiko in Verbindung stehen, wurden auf den Chromosomen 5, 6 und 15 gefunden. Jene Menschen mit bestimmten genetischen Veränderungen auf dem Chromosom 5 erkrankten eher an Adenokarzinomen. Veränderungen auf dem Chromosom 6 schienen zu beeinflussen, ob ein Patient an einem Adenokarzinom oder an einem Plattenepithelkarzinom erkrankt. Auf dem Chromosom 15 wurden 2 voneinander unabhängige Bereiche identifiziert, die eine Rolle dabei spielen, ob ein Raucher an Lungenkrebs erkrankt oder nicht. Diese Bereiche des Genoms enthalten eine Familie von Genen, die das Rauchverhalten aber auch das Zellwachstum und den Zelltod beeinflussen.
Raucher oder frühere Raucher, die über eine Kopie einer dieser genetischen Varianten verfügen, haben ein um 28 % erhöhtes Lungenkrebs-Risiko. Bei 2 Kopien steigt das Risiko auf 80 % an. Nichtraucher mit genetischen Veränderungen hatten kein erhöhtes Risiko. Houlston erklärte, dass diese Forschungsergebnisse frühere Studien bestätigen. In einem nächsten Schritt sei zu erforschen, welches Gen oder welche Gene in diesen Bereichen für das erhöhte Risiko verantwortlich sind und wie sie es konkret auslösen.
pte
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