Sonntag, 5. Juni 2011

#Eurokrise [via Nachdenkseiten]

Eurokrise


[Nachdenkseiten]






  1. Thomas Fricke – Was uns Griechen wirklich hilft
    Gegen Schuldenpanik nutzen weder Drohgebärden noch immer neue Radikalkürzungen oder Schuldenschnitte. Die Krisenländer brauchen einen Plan, der sie aufbaut. Und uns auch.
    Die griechische Regierung hat seit 2010 Staatsgehälter um ein Fünftel gekürzt, zweimal die Mehrwertsteuer erhöht, eine Rentenreform durchgezogen, die bei uns sechs Vermittlungsausschüsse versorgt hätte, und einen Temporekord im Abbau von Staatsdefiziten aufgestellt.
    Ergebnis: An den Finanzmärkten wird eine doppelt so hohe Risikoprämie gehandelt, und die Staatspleite liegt näher als vorher. Derweil nölt Brüssel über Details und will die Dosis erhöhen – noch mal kürzen. Absurd. Es wäre höchste Zeit einzuräumen, dass das Rezept gescheitert ist, den Notfallpatienten zu knebeln und zu strafen. Das hat Rezession wie Euro-Schuldendrama nur verlängert – und Einsparungseffekte zunichte gemacht, weil Steuereinnahmen krisenbedingt einbrachen. Umso dringender braucht Griechenland jetzt eine Aufbaustrategie, die neue wirtschaftliche Dynamik schafft, um die Schulden nachhaltig abzubauen. Keine Strafjustiz, die vordergründig saniert, am Ende aber höhere Schulden bringt.
    Quelle: FTD

  2. Demonstranten besetzen griechisches Finanzministerium
    Manche Griechen protestieren friedlich gegen die Sparpolitik der Regierung, andere werfen mit Jogurt und bespucken Politiker. Während international über die Bewältigung der Schuldenkriese beraten wird rufen Gegner des Spargangs zum Generalstreik auf.
    Demonstranten haben am Freitag das griechische Finanzministerium besetzt. Sie brachten an dem Gebäude in Athen ein riesiges Transparent mit einem Aufruf zum Generalstreik an, während Regierung und Gesandte von EU, europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) über neue Sparmaßnahmen berieten.
    Rund 100 Mitglieder der Gewerkschaft Pame blockierten am Morgen den Ministeriumseingang. Das Banner bedeckte fünf Etagen des Gebäudes. Seit Mittwoch kommt es in ganz Griechenland vermehrt zu Protestaktionen dieser Art. Rund 200 sogenannte “Empörte Bürger” warfen am späten Donnerstagabend Steine sowie Eier und Joghurt in die Richtung eines griechischen Regierungssprechers.
    Quelle: FTD

  3. Griechenland will härter sparen und privatisieren
    Die griechische Regierung will ihren im Lande hoch umstrittenen Sparkurs noch verschärfen und damit die Euroländer und den IWF zu weiteren Finanzhilfen bewegen. Ministerpräsident Giorgos Papandreou wird nach Angaben eines hohen Regierungsvertreters Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker am Freitag ein neues Sparprogramm vorlegen.
    Quelle: taz



    Anmerkung Orlando Pascheit: Allmählich wird das Ganze ziemlich albern. Jedes Kind kann ausrechnen, dass selbst bei sinkendem Haushaltsdefizit die Quote des Defizits immer höher wird, wenn die Wirtschaftsleistung durch so genannte Sparmaßnahmen weiter sinkt. So werden Maastrichtkriterien oder Auflagen des IWF nie erreicht.

















1 Kommentar:

  1. „Der Mensch sinkt, wenn er einmal sinkt, immer unter das Tier.“

    Friedrich Nietzsche

    Wo ist eigentlich das Paradies geblieben? Tatsächlich befinden wir uns noch immer mitten darin, aber wir sehen es nicht. Wir können es nicht sehen, weil Heerscharen von Schweinepriestern uns erzählen, das Paradies sei ein „Obstgarten“, in dem es Verbote einzuhalten gilt, die gar nicht einzuhalten sind. Diese Lüge verbreiten die Priester seit Jahrtausenden; zuerst, weil sie uns belügen mussten, und später, weil sie nicht mehr anders konnten. Das Lügen wird zur Gewohnheit, wenn die Wahrheit längst vergessen und die Lügerei umso besser bezahlt ist, je höher das Lügengebäude wird, das mit verbogenen Balken gerade noch errichtet werden kann.

    Unser schöner Garten Eden wurde zu jener „modernen Zivilisation“, in der das Lügen mittlerweile so gut bezahlt wird, dass die ehrliche Arbeit es kaum noch tragen kann.

    Alles begann mit der Erbsünde. Als noch niemand wusste, wie der Himmel auf Erden zu gestalten ist, in der niemand einen unverdienten Gewinn auf Kosten der Mehrarbeit anderer erzielen kann, durfte das arbeitende Volk nicht wissen, dass im Privatkapitalismus ein nachhaltiges Wirtschaften unmöglich und der nächste Krieg unvermeidlich ist. Priester wurden verpflichtet, allen Zinsverlierern zu erzählen, die Marktwirtschaft sei ein „Obstgarten“ und manche Früchte seien eigentlich verboten aber wohl in der Praxis nicht zu vermeiden. So verschaffte die Erbsünde denen ein Auskommen, die außer lügen nichts gelernt hatten.

    Problematisch wurde es erst, als ein Prophet erklärte, dass mit konstruktiv umlaufgesichertem Geld der Allokationsmechanismus zwischen Kreditangebot und Kreditnachfrage erhalten bleibt, auch ohne dass das Finanzkapital mit dem Urzins belohnt werden muss, damit es rentable Sachkapitalien gebiert. In diesem Fall wäre das Kreditangebot mit der Summe aller Ersparnisse identisch, der Geldkreislauf stabil, der Geldverleih gerecht, jede Geldbewegung intelligent, jeder Anspruch auf Geld gesichert, und Gott würde nicht mehr gebraucht.

    Das Paradies von der Erbsünde befreien und das auch noch ohne Verbote? Diese „Unverschämtheit“ konnte man nicht durchgehen lassen, denn dann würden sogar die Lügner wieder von ehrlicher Arbeit leben müssen.

    So wurden alle Priester zu Schweinepriestern; und alle, die nicht gestorben sind, belügen uns noch heute.

    Herzlich Willkommen in der wirklichem Welt:

    http://www.deweles.de/willkommen/himmel-und-hoelle.html

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