Nahrungsmittel-Spekulationen:
Eine todsichere Geldanlage
»An den Börsen wird immer unverfrorener auf Nahrungsmittel spekuliert.
Die Folgen: steigende Lebensmittelpreise und Hunger. Geredet wird viel darüber, unternommen wenig

Auszug: " Um zu verstehen, warum die Lebensmittelpreise so kurz nach der Blase von 20008 schon wieder in die Höhe schießen die für Getreide und Mais sind im Vergleich zum Vorjahreswert bereits wieder um 70 Prozent gestiegen lohnt es sich, einen genaueren Blick darauf zu werfen, was sich in den vergangenen 20 oder vielmehr in den vergangenen zehn Jahren auf dem Lebensmittelmarkt verändert hat.
Das Heil der Deregulierung Eine der wichtigsten Antworten auf diese Frage findet man nicht auf den Plantagen von Queensland oder den Vorstädten Kairos, sondern an der New Yorker Wall Street und in Washington.
Hier das Wesentliche in Kürze: 1991 haben die Investment-Banker von Goldman Sachs in New York ein neues Instrument auf den Markt gebracht: den Goldman Sachs Commodity Index. Indem sie 18 Grundnahrungsmittel und andere Rohstoffe angefangen von Kaffee, Kakao und Schweinefleisch, über Getreide, bis hin zu Öl und Kupfer in einem gemeinsamen Index bündelten, boten die Finanzdienstleister des Unternehmens Investoren die Möglichkeit, auf Dinge zu spekulieren, die bis dahin einen Special-Interest-Markt gebildet hatten. Einer der Verkaufsschlager war die sogenannte China-Wette, die auf der äußerst schlauen Annahme fußte, dass die Chinesen und Inder der neuen Mittelschicht mit steigendem Einkommen immer mehr und immer besser essen würden. [ ]
In einem am vergangenen Sonntag veröffentlichten Bericht gibt die für Handel und Entwicklungsthemen zuständige UN-Agentur Unctad eine Einschätzung ab, wie stark Index-Investoren die Preise künstlich in die Höhe getrieben haben: Auf dem Höhepunkt der Blase im Jahr 2008 wurde der Preis für ein Barrel Rohöl um weitere 20 bis 25 Prozent, der für Getreide und Mais um zehn Prozent in die Höhe getrieben. Wenn man bedenkt, dass die Armen ungefähr 70 Prozent ihres gesamten Einkommens für Lebensmittel ausgeben, bedeutet eine derartige Inflation einen Unterschied ums Ganze und entscheidet über die Frage, ob Familien sich etwas zu essen leisten können oder nicht.
Quelle: 10.06.2011, ganzen Beitrag von Aditya Chakrabortty lesen bei
Der Freitag
Posted via email from Daten zum Denken, Nachdenken und Mitdenken
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen