Samstag, 19. November 2011

--->>> Richard Münch: "Studenten und Professoren leiden unter diesem Zwangsregime" [via Nachdenkseiten]


Richard Münch: "Studenten und Professoren leiden unter diesem Zwangsregime"

[Nachdenkseiten]

http://www.nachdenkseiten.de/?p=11365#h12
 


Es müsste wieder mehr Ruhe einkehren. Es müsste sich ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass es besser ist, weniger Stoff vertieft zu behandeln. Die Lehrpläne müssten also entrümpelt werden.
 
Dann würde das Vertrauensverhältnis zwischen Lehrer und Schüler auch wieder gefördert statt zerstört, wie das im Moment der Fall ist. Die Schule könnte bessere Arbeit leisten und Persönlichkeiten heranbilden, die lebensfroh sind und aufgrund dessen auch leistungsfähige Arbeitnehmer und gute Staatsbürger werden. Meiner Meinung nach hätte man auf die ersten Pisa-Ergebnisse nicht so hektisch reagieren dürfen. Man hätte zuerst überlegen müssen, was wir eigentlich mit unserem Bildungssystem erreichen wollen.

Das asiatische Bildungssystem mit seinem Drill beispielsweise führt ja mit zu den besten Ergebnissen bei Pisa-Tests. Aber wollen wir wirklich Persönlichkeiten heranbilden, die wie programmierte Maschinen funktionieren? Wenn man verschiedene Bildungssysteme vergleicht, wird auch deutlich, dass Länder, die bei Pisa schlecht abgeschnitten haben, wirtschaftlich oft nicht weniger leistungsfähig sind als Länder, die bei Pisa gut abgeschnitten haben.

Auch an den Universitäten gibt es kaum noch Freiraum für die Persönlichkeitsentwicklung. Die Studenten können sich ihre Zeit nicht mehr frei einteilen, alles ist vorgegeben. Unter diesem Zwangsregime leiden sowohl die Studenten als auch die Professoren.

Die Folge ist, dass es zu wenige Absolventen gibt, die selbständig und kreativ arbeiten können.

Quelle:
SZ

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