Sisyphusarbeit Riester-Rente
"Die vollmundige Ankündigung, die Riester-Rente könne die massiven Rentenkürzungen auch nur annähernd ausgleichen, hat sich spätestens zehn Jahre später als leeres Versprechen entpuppt", erklärte Annelie Buntenbach, DGB-Vorstandsmitglied, am Montag in Berlin zur aktuellen Debatte über die Bilanz nach zehn Jahren Riester-Rente:
"Die staatliche Förderung der Riester-Rente ist vor allem ein milliardenschweres Subventionsprogramm für Versicherungen. Für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist die zusätzliche Privatvorsorge hingegen eine reine Sisyphusarbeit, denn sie haben kaum eine Chance, den von der Politik gerissenen riesigen Löchern in der gesetzlichen Rente wirksam hinterherzusparen. So zeigt auch der aktuelle Rentenversicherungsbericht der Bundesregierung, dass die Versicherten ihr Gesamtversorgungsniveau im Alter nicht halten können, selbst wenn sie von Anfang an zusätzlich vorgesorgt haben. Allerdings sind die offiziellen Annahmen zur Verzinsung der Riesterrente viel zu optimistisch.
Wir fordern deshalb eine ehrliche Bestandsaufnahme der Rentenpolitik. Die Folgen des sinkenden Rentenniveaus und der Probleme bei der Riester-Rente müssen auch beim Rentendialog der Bundesregierung auf den Tisch.
Außerdem muss der Verbraucherschutz bei der Riester-Rente verbessert werden. Viele Sparer werden deutlich geringere private Renten bekommen als man ihnen in den Beratungsgesprächen versprochen hat. Wir fordern Obergrenzen und echte Preisschilder für die Kosten der Riester-Rente.
Nur bei voller Transparenz können die Versicherten auch wirklich vergleichen. Dass die Riesterversicherungen heute häufig deutlich teurer sind als vergleichbare Versicherungen ohne Förderung, ist eine Folge der Subventionsschneiderei der betroffenen Versicherungen.
Außerdem gehen weder die Wirtschafts- und Finanzkrise noch der demografische Wandel an kapitalgedeckten Versicherungen spurlos vorbei. Im Gegenteil: Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass sich die erreichbaren Renditen massiv verringern. Die Überlegenheit der Kapitaldeckung gegenüber der Umlagefinanzierung ist und bleibt eine Mär."
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PM 204
21.11.2011
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