global news 2540 16-11-11:
Quartalszahlen Q3:
Die Medien setzen die rosa Brille auf[via jjahnke.net]
Es ist schon erstaunlich. Da zeigen die letzten Monatswerte von den Industrieaufträgen (minus 4,4 % im September, Abb. 04569) und vom Arbeitsmarkt (erstmals Wiederanstieg der saisonbereinigten Arbeitslosigkeit im Oktober) nach unten und stempeln die Ergebnisse der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung als "Schnee von gestern".

"Die Konjunktur in Deutschland gewinnt wieder an Fahrt. Die Schuldenkrise belastet fast ganz Europa - nur Deutschland trotzt ihr bislang erfolgreich. Der Jobmarkt entwickelt sich robust. Die Löhne von Millionen Menschen steigen. Gleichzeitig erwarten Forscher, dass die Verbraucherpreise nur moderat anziehen. Verbraucher lassen sich durch die Euro-Krise bislang nicht einschüchtern - und konsumieren freudig weiter."
Und Bundeswirtschaftsminister Rösler läßt es sich schon gar nicht nehmen und verkündet unter der Schlagzeile "Solides Wachstum im dritten Quartal - die deutsche Wirtschaft ist in guter Verfassung":
"Die wirtschaftliche Aktivität in Deutschland hat im dritten Vierteljahr 2011 kräftig zugelegt. Die deutsche Wirtschaft ist nach wie vor in guter Verfassung."
Doch der Jobmarkt entwickelt sich nicht robust (Abb. 14925). Die Löhne sind nach Herausrechnung der Inflationsrate seit Mitte 2009 immer weiter gefallen und stagnieren für den letzten 12-Monats-Zeitraum (Abb. 14982). Und die Inflationsrate entwickelt sich mit derzeit 2,5 % nicht mehr besonders moderat (Abb. 17013). Der Einzelhandel schließlich stagniert weiter (Abb. 04943). Dabei scheint das Plus von 0,5 % weitgehend einem Sonderfaktor im Automobilbereich zu verdanken zu sein. Nach Feststellungen der Commerzbank haben viele deutsche Automobilbauer im Sommer anders als üblich durcharbeiten lassen, was das Konjunkturwachstum im dritten Quartal um 0,2 bis 0,3 Prozentpunkte erhöht habe.
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