Freitag, 17. Juni 2011

#Neues #Prekariat [via Nachdenkseiten]

Neues Prekariat


 


[Nachdenkseiten]


 





Bei vielen freien Trägern im Bereich der sozialen Dienste herrscht tariflicher und arbeitsrechtlicher Wildwuchs. GEW fordert härte Vergabekriterien [...]



Seit Anfang der 90er Jahre verfolgen fast alle Bundesländer die Strategie, ganze Bereiche, z. B. die Jugendhilfe, zu »entstaatlichen«. Aufgabenfelder wie der Betrieb von Jugendfreizeitheimen, betreuten Wohngemeinschaften und Beratungsstellen werden ausgeschrieben mit dem ausdrücklichen Ziel, Kosten zu sparen.


 


Nach Angaben der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege befinden sich bundesweit 94000 Sozialeinrichtungen in nichtstaatlicher Trägerschaft. Rund 1,2 Millionen Menschen sind dort beschäftigt. Ein relativ neues Phänomen sind Kleinselbständige, die sich als Einzelunternehmer mit Honoraren für Betreuungsleistungen durchschlagen und über keinerlei soziale Absicherung verfügen.



Die Träger operieren angesichts der sich stetig verändernden Auftragslage hochflexibel. Befristete Arbeitsverträge auf Teilzeitbasis sind mittlerweile die Regel. Die Vergütungen liegen oftmals deutlich unter dem Niveau des öffentlichen Dienstes.


 


Immer wieder werden Fälle bekannt, daß Mitarbeiter zu »freiwilliger« unbezahlter Tätigkeit gedrängt werden, oft verbunden mit der Drohung, daß der Träger andernfalls in die Insolvenz gehen würde.


 


Eine branchenübliche Spezialität sind die sogenannten Plus-x-Verträge. Garantiert wird dabei lediglich eine Mindestarbeitszeit, die in manchen Fällen nur fünf Stunden pro Woche beträgt. Gleichzeitig willigt der Mitarbeiter ein, bei Bedarf bis zu 40 Stunden zu arbeiten.



Quelle: Junge Welt


 




 













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