global news 2399 06-06-11:
Deutschland ist nicht Arbeitsmeister in Europa, die Südländer arbeiten oft länger [via jjahnke.net]
http://www.jjahnke.net/rundbr83.html#2399 Seit die Bundeskanzlerin die Krisenländer in Südeuropa zu mehr Arbeit aufforderte, kommt das Thema nicht zur Ruhe, zumal die Daten der Kanzlerin falsch waren. Dazu jetzt EU-Sozialkommissar Laszlo Andor im Interview mit "Welt Online":
"In keinem Land der Eurozone gibt es einen so großen Unterschied zwischen der tarifvertraglich vereinbarten Wochenarbeitszeit und der tatsächlichen Wochenarbeitszeit wie in Deutschland. Die tarifvertraglich festgelegte Wochenarbeitszeit liegt in Deutschland bei 37,7 Stunden, tatsächlich arbeiten die Beschäftigten aber 40,4 Stunden in der Woche. Man kann unterschiedlicher Meinung darüber sein, ob eine solche Entwicklung vorbildlich ist. Jedes Land hat bei der Arbeitszeit seine Eigenheiten. Wichtig ist am Ende, dass jedes Land wettbewerbsfähig ist. Dazu gehören aber viele Faktoren, die Arbeitszeit ist nur einer davon.
Wir wollen bei Arbeitszeiten, Urlaub und Rentenalter keine Gleichmacherei in Europa. Dies kann nicht der Zweck der geplanten engeren wirtschaftspolitischen Koordinierung sein. Bei der Festsetzung des Rentenalters in einem Land sind etwa das Verhältnis zwischen alten und jungen Menschen, die Lebenserwartung, die Produktivität und das durchschnittliche Berufseintrittsalter von großer Bedeutung. Das ist in jedem Land unterschiedlich, darum ist auch das Renteneintrittsalter unterschiedlich."
Tatsächlich arbeitet in Spanien, Griechenland und Portugal ein höherer Anteil der Menschen über 40 Stunden/Woche als in Deutschland (Abb.15342). In Stunden ist die Wochenarbeitszeit in Griechenland länger und in Spanien und Portugal fast genauso lang wie in Deutschland (Abb. 13728). Dazu hat Deutschland in der Alt-EU die längste jährliche Urlaubszeit (Abb. 15343).
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