Generation Biedermeier
(Nachdenkseiten)
Panische Absturzangst, massiver Anpassungswille sowie Verachtung für alle, die abgerutscht sind: Das Bild, das das Marktforschungsinstitut Rheingold von der Jugend im Jahr 2010 zeichnet, ist nicht gerade beruhigend.
Alle acht Jahre befragen die Kölner Forscher in psychologischen Interviews junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren zu ihren Lebenseinstellungen, und in diesem Jahr haben sie signifikante Zuspitzungen ermittelt.
Irgendwie erinnern einen die Resultate an die Sarrazin-Kontroverse, auch Rheingold-Chef Stephan Grünewald geht es so. Sarrazin "greift offenbar ein vorhandenes Lebensgefühl auf", sagte Grünewald der FR.
Sarrazin macht Migranten, vor allem die muslimischen, selbst für ihre Integrationsprobleme verantwortlich und wirft ihnen vor, der Gesellschaft mehr Kosten als Nutzen zu bringen.
So populistisch und sozialdarwinistisch diese Schuldzuweisung sein mag dafür, dass sie so viel Zustimmung erhält, bietet die Studie Erklärungshilfen.
Quelle: FR online
Anmerkung Jürgen Karl:
Sehen wir hier die Folgen einer seit Jahren systematisch betriebenen Entsolidarisierung durch eine neoliberale Wirtschaftsideologie, die nur die Verwertbarkeit der "Human Resource" als alleinige Richtlinie propagiert? Siehe auch den vorherigen Hinweis.
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