Samstag, 26. Februar 2011

77 Euro Tagessatz: die dapd-Dumpinglöhne [via Nachdenkseiten]

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  1. 77 Euro Tagessatz: die dapd-Dumpinglöhne

    Für die dapd ist es eine “Harmonisierung der Honorarsätze”, für ihre freien Text-Journalisten wohl eher eine Frechheit: Die Nachrichtenagentur will ab dem 1. März 2011 neue Pauschalhonorare einführen, die deutlich unter dem bisherigen Niveau liegen. Für die Standardmeldung sollen Freie demnach nur noch fünf bis 18 Euro statt bisher etwa 25 Euro erhalten. Die Tagespauschale für bis zu acht Stunden Arbeit soll 77 Euro betragen, bei mehr als acht Stunden Einsatz zahlt die Agentur 128 Euro.

    Dies bedeutet, dass journalistische Freiberufler, die sich selbst sozialversichern müssen, gegebenenfalls für einen Stundensatz von unter zehn Euro arbeiten sollen. [...]

    Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) kritisierte jedoch am heutigen Vormittag in einer Pressemitteilung umgehend die neuen Vergütungssätze der zweitgrößten deutschen Nachrichten­agentur als “Dumping”, welches die journalistische Leistung freier Mitarbeiter diskreditiere. “Diese Honorare sind eine Unverschämtheit”, sagte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. Es sei zynisch, dass dapd in einem Schreiben an die Freien von Harmonisierung spreche. “Mit diesen Honorarsätzen lässt sich Qualitätsjournalismus nicht bezahlen.” Er forderte dapd auf, mit dem DJV in Verhandlungen über angemessene Vergütungen für die freien Mitarbeiter der Agentur einzutreten.

    Quelle: Meedia

    Anmerkung Jens Berger: Hinzufügend sei erwähnt, dass die freien Journalisten, die Agenturen wie der dapd Texte anbieten, natürlich nicht jeden Tag einen Auftrag bekommen. Alleine in Berlin gibt es 1.500 freie Journalisten die auf Hartz-IV-Aufstocker angewiesen sind – die Dunkelziffer ist sogar noch wesentlich höher.

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