Freitag, 3. August 2012

#Deutschland setzt #Niedriglohnwettbewerb gegen seine Handelspartner, auch in d. Eurozone, fort [genial innovativ eben]


global news 2734 30-07-12:
Deutschland setzt den Niedriglohnwettbewerb gegen seine Handelspartner, auch in der Eurozone, fort
[via jjahnke.net]

 


Nach der heutigen Mitteilung des Statistischen Bundesamts stiegen die Tarifverdienste im April gegenüber Vorjahr um 2,2 %. Da gleichzeitig die Verbraucherpreise um 2,1 % anzogen, ergab sich praktisch real eine Stagnation. Im Verarbeitenden Gewerbe, das die Exportprodukte herstellt, kam es sogar zu einem Absturz der Veränderungsrate auf minus 1,3 % (Abb. 14052).

Das Statistische Bundesamt feiert das Ergebnis dennoch als "den höchsten Anstieg der Tarifverdienste seit Januar 2010". Und unter der Überschrift "Arbeitnehmer bekommen deutlich mehr Geld" vermeldet der SPIEGEL:

"Für die Arbeitnehmer in Deutschland sieht die Lage derzeit richtig gut aus: Erstmals seit zwei Jahren können sie sich wieder über merklich steigende Löhne freuen. Im April lagen die Tarifverdienste durchschnittlich 2,2 Prozent höher als noch ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte."

Dabei liegen die Tarifverdienste in der Regel noch erheblich über den Verdiensten außerhalb von Tarifverträgen. Die Tarifbindung ist seit 1996 in W-Deutschland von 70 % auf nur noch 54 % abgesackt, in O-Deutschland sogar von 56 % auf nur noch 37 % (Abb. 17018).

Inzwischen verdienen 11 % aller Beschäftigten weniger als 8,50 Euro je Stunde, wie das Statistische Bundesamt am 26. Juli für das Jahr 2010 mitteilte. In Ostdeutschland ist es sogar ein Fünftel. Die meisten waren geringfügig entlohnte Beschäftigte (46 %), auch Minijobber oder 400-Euro-Jobber genannt. Ein Drittel (33 %) waren Vollzeitbeschäftigte, 21 % Teilzeitbeschäftigte (Abb. 17327).

Die Beschäftigten mit einem Stundenverdienst unter 8,50 Euro waren überwiegend Frauen (60 % gegenüber 40 % Männer). Betrachtet man hingegen ausschließlich Vollzeitbeschäftigte, waren es mehr Männer als Frauen, die unter diesem Stundenverdienst lagen. Die meisten Beschäftigten mit einem Stundenverdienst unter 8,50 Euro arbeiteten im Verarbeitenden Gewerbe (14 % aller dort Beschäftigten) und in der Zeitarbeit (10 %) - hier vor allem in Vollzeit. Die Mehrheit dieser niedrig entlohnt Beschäftigten (68 %) war bei nicht tarifgebundenen Arbeitgebern beschäftigt. Diese Entwicklung schädigt nicht nur die deutsche Konjunktur, sie belastet auch und gerade unsere Europartner, die von der deutschen Exportwirtschaft immer mehr gegen die Wand gespielt werden.


Posted via email from Daten zum Denken, Nachdenken und Mitdenken

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen