Aspekte zum imperialistischen Normalvollzug
Haftanstalten im Kapitalismus
Gefängnisindustrie
Rund die Hälfte aller durch Bundesbehörden in den USA inhaftierten Migrant_innen werden in Gefängniseinrichtungen von privaten Konzernen festgehalten. Das trägt zu einer massiven Steigerung der Profite der privaten Gefängniskonzerne bei:
Vor einem Jahrzehnt wurden mehr als 3.300 kriminalisierte Einwander_innen aufgrund eines 10-Jahresvertrag in Privatgefängnisse geschickt. Dieser Vertrag zwischen dem Bundesbüro für Gefängnisse und der Corrections Corporations of America (CCA) betrug 670 Millionen Dollar. Inzwischen zahlt die Behörde mehr als 5,1 Milliarden Dollar, um ca. 23.000 kriminalisierte Einwanderer_innen mit 13 unterschiedlich langen Verträgen festhalten zu lassen. (Vgl.) [1]
Schuften für die Rüstung
Die MTU ist aktiv an der Rüstungsproduktion beteiligt und liefert Triebwerke für die Bundeswehr. Hieran sind auch Gefangene der Justizvollzugsanstalt Straubing beteiligt. Wo nötig, müssen Gefangene auch an Wochenenden "Sonderschichten" fahren und erhalten pro Arbeitstag einen Lohn "zwischen 8,51 Euro und 14,18 Euro". Der Betrieb von MTU in der Haftanstalt Straubing ist offiziell als "Luftfahrtbetrieb für Luftgeräte der Bundeswehr" zugelassen. Durch ihre Mitarbeit sind auch Gefangene eingebunden in militärische Konflikte. (Vgl.) [2]
Lohnabhängigkeit hinter Gefängnismauern
In Deutschland ist die Gefängnisarbeit noch nicht so ausgebildet wie in den USA, aber vieles deutet auf eine stärkere Verschmelzung zwischen Haftanstalten und privaten Unternehmen hin. Löhne von unter zwei Euro pro Stunde und Schikanen gegen Gefangene, die sich weigern Arbeit zu Hungerlöhnen zu verrichten, sind durchaus üblich. -
»Privatwirtschaft und Justizbehörden arbeiten heute immer enger zusammen. Neue Gefängnisbauten wie beispielsweise in Großbeeren bei Berlin sind von vornherein für die Produktion von Fremdfirmen ausgelegt. Die Struktur der Gefängnisse ist so angelegt, dass die Inhaftierten möglichst kurze Wege zu den Produktionsstätten zurücklegen müssen. Die Produktionsstätten sind flexibel auf die jeweiligen Auftraggeber angelegt und lassen sich gegebenenfalls schnell anpassen. Diese Fabriken hinter Mauern bieten Firmen eine eigenständige Form von "Outsourcing". So kaufen sich Unternehmen wie Swarovski oder die gefeierte Marke "Haeftling" gerne die billige Arbeitskraft von Gefangenen ein. Hier liegt ein komplett geschlossener wirtschaftlicher Mikrokosmos vor mit klaren Vorteilen: fest vereinbarte Entlohnung der Arbeit, keine gewerkschaftliche Organisation der ArbeiterInnen. Die öffentlichen Haushalte, für die der Vollzug kostspielig ist, spülen sich über die Vergabe von Produktionslizenzen Geld in die Kasse.« (Vgl.) [3]
Quelle:
[1] Private Gefängnisindustrie Lobbyarbeit USA
http://www.abc-berlin.net/private-gefaengnisindustrie-lobbyarbeit-usa
[2] Gefangene schuften für den Krieg
https://syndikalismus.wordpress.com/2012/05/25/gefangene-schuften-fur-den-krieg
[3] Direkte Aktion 211 Mai/Juni 2012: Kapitalistischer Normalvollzug Lohnabhängigkeit hört hinter Gefängnismauern nicht auf. Die gewerkschaftlichen Rechte schon
http://www.direkteaktion.org/211/kapitalistischer-normalvollzug-im-gefaengnis
Info.-Empfehlung
Zeit-Online: »Strafvollzug: Die Schlechterungsanstalt« »Erstmals beschreibt eine Studie die Zustände in den Haftanstalten«
http://www.zeit.de/2012/34/DOS-Gefaengnisse-Deutschland-Gewalt/seite-1
Nachtrag
"Freier Handel! im Interesse der arbeitenden Klasse; Schutzzölle! im Interesse der arbeitenden Klasse; Zellengefängnisse! im Interesse der arbeitenden Klasse: das ist das letzte, das einzige ernst gemeinte Wort des Bourgeoissozialismus."
Vgl.: Karl Marx und Friedrich Engels, in: Manifest der Kommunistischen Partei.
VON: REINHOLD SCHRAMM (ZUSAMMENFASSUNG)
Posted via email from Daten zum Denken, Nachdenken und Mitdenken
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