Freitag, 10. August 2012

Auch Kirchen haben auf das falsche Pferd gesetzt - auf Kapitaldeckung. Sozialethiker Segbers fordert Rückkehr zum Umlageverfahren


Auch Kirchen haben auf das falsche Pferd gesetzt –

auf Kapitaldeckung. Sozialethiker Segbers fordert Rückkehr zum Umlageverfahren

[via Nachdenkseiten]
 

 
http://www.nachdenkseiten.de/?p=14119#more-14119

In den Boom-Jahren des Finanzkapitalismus hatten manche Kirchen im Einklang mit den politischen und ökonomischen Eliten die Pfarrerpensionen und auch die Zusatzversorgung ihrer Mitarbeitenden in Kirche und Diakonie teilweise sogar gegen heftigen Widerstand auf das Kapitaldeckungsverfahren umgestellt", schreibt Franz Segbers[*] in einem Beitrag für die evangelische Wochenzeitung, "die Kirche".

http://www.die-kirche.de/index.php?id=29&tx_ttnews%5Btt_news%5D=824&cHash=3364fa19a1d8bf2b3b4c07ed88f4955c&tx_skpagecomments_pi1%5BshowComments%5D=1&tx_skpagecomments_pi1%5BshowForm%5D=1&tx_skpagecomments_pi1%5Boffset%5D=0

Dieser Vorgang ist für die allgemeine Debatte um Privatvorsorge über Kapitaldeckungsverfahren vs. Umlageverfahren von Interesse. Es wird sichtbar, dass in nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen – von Finanztest bis zu den Bankern, die die evangelischen Landeskirchen berieten – zum Nachteil der für das Alter Vorsorgenden beraten worden ist.

 

Albrecht Müller.

Hier noch ein einschlägiger Auszug aus dem Artikel von Franz Segbers:

"Die Abkehr von der umlagefinanzierten solidarischen Rente und die Hinwendung zur Kapitaldeckung der Renten ist nicht nur ein finanztechnisches Problem. Sie bedeutet sozialethisch, dass die Kirche für die Finanzierung der Pensionen und Zusatzversicherungen ihrer Beschäftigten auf den fatalen Erfolg eines renditeträchtigen Finanzsystems setzt. Sie zieht somit ihren Vorteil aus einem System, das auf renditeträchtige Anlage bedacht ist und Finanzmittel ins Kasino spült. Es ist an der Zeit, dass die Kirchen ihre eigenen Verstrickungen in das Finanzsystem aufdecken. Wenn die Kirchen es mit der Umkehr ernst nehmen, dann müssen sie die Kapitaldeckung der Pensionen und Zusatzversorgungen aufkündigen und zu der sehr viel krisensicheren Umlagefinanzierung der Renten und Pensionen ihrer Beschäftigten zurückkehren. Dies ist ökonomisch vernünftig und ein theologisch kräftiges Zeichen für die Umkehr der Kirchen und ihre Abkehr vom Finanzkapitalismus."

Ergänzung AM: Hier im speziellen Bereich der Kirchen wie auch in der allgemeinen Altersvorsorge ist es höchste Zeit, alle Mittel und alle Aufmerksamkeit auf die Stärkung des Umlageverfahrens zu konzentrieren.

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