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global news 2496 23-09-11:
OECD Bildungsbericht 2011: Deutschland mit schlechtester Entwicklung bei Hochschulabschlüssen unter 28 Ländern
Der Kampf um wirtschaftlichen Wohlstand und relative Vorteile im internationalen Wettbewerb findet verstärkt
über Investitionen ins Bildungssystem statt. Vor allem die Länder Asiens werfen enorme Mittel in ihre Bildungssysteme und greifen damit den Rest der Welt in der Konkurrenz nicht nur am
unteren Ende der einfachen Produkte sondern auch in Hightech und wertvollen Dienstleistungen an. Allein in China und Indien kommen jedes Jahr 4 Millionen Hochschulabsolventen dazu, schon jetzt
wesentlich mehr als die 3,2 Millionen in Europa; für ganz Asien sind es ca 7,5 Millionen.
In dieser Situation waren schon die bisherigen OECD-Bildungsberichte für Deutschland
aufrüttelnd. Auch der neue Bericht dieses Jahres zeigt deutlich, wie Deutschland seine Zukunft verspielt. Die Studien-Autoren untersuchen, wie sich in den vergangenen Jahrzehnten der Anteil von
Hochqualifizierten in den einzelnen Ländern entwickelt hat, also wie viele Absolventen von Hochschulen und Berufsakademien es früher gab und wie viele es mittlerweile sind.
Eine besondere
Schande ist die Deklassierung Deutschlands bei der Hochschulausbildung, die für die Zukunft des Landes besonders wichtig ist. Hier lag Deutschland nach Feststellungen der OECD 1997 noch auf dem
5. Rang unter denen der Jahrgänge 1933-42 im Alter von damals 55-64 Jahren mit Hochschulausbildung. 2009 rangierte der deutsche Anteil bei den ca. 50 Jahre jüngeren Jahrgängen 1975-84
von dann 25 bis 34 Jahre alt nur noch auf dem 19. Platz in der Nähe der Schlußlichter Mexiko und Türkei. 4 Schaubilder zeigen diese Situation in voller Schärfe (Abb. 15385,
15386, 13088 und 15387).
Anders als die meisten anderen Länder hat Deutschland die Abschlußquote zwischen 1997 und 2009 nur wenig verbessern können. Es war mit einem
jahresdurchschnittlichen Zuwachs von nur 1,4 % zusammen mit den USA der niedrigste Zuwachs von 28 Ländern (Abb. 13089).
Doch es fehlen in Deutschland nicht nur Akademiker, sondern auch Meister
und Techniker sowie andere qualifizierte Fachkräfte, heißt es in dem aktuellen Bericht.
Read more at rundbriefe.wordpress.comDie Gründe für diesen Abstieg bei den Hochschulabschlüssen dürften sehr
vielseitig sein. Besondere Bedeutung dürften zwei Umstände haben: die im internationalen Vergleich chronische Unterfinanzierung des Bildungssystems mit starker Abhängigkeit von der
finanziellen Stellung der Eltern einerseits sowie der hohe Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund aus bildungsschwachen Ländern und Familien (dazu mehr unten).
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