Bertelsmann Stiftung, Ute Friedrich, 08.04.2011 10:06
finanzielle Herausforderungen
Bertelsmann Stiftung veröffentlicht Daten für alle Städte und Gemeinden ab
5.000 Einwohner
Die Kinderarmut stellt Deutschlands Kommunen vor große soziale
Herausforderungen und sorgt für erhebliche finanzielle Belastungen.
Bundesländern betroffen. Aber auch vor den westdeutschen Bundesländern
macht die Kinderarmut nicht halt. Hier gibt es innerhalb der Bundesländer
teilweise große regionale Unterschiede.
stellt die Stiftung allen Städten und Gemeinden mit mehr als 5.000
Einwohnern auch die Daten mit den jeweiligen Kinderarmutsquoten zur
Verfügung.
Kinderarmut bezeichnet den Anteil der unter 15-Jährigen, die Leistungen
nach dem Sozialgesetzbuch II beziehen.
Prozent), Brandenburg (23,2 Prozent), Hamburg (23 Prozent) und Thüringen
(22,1 Prozent). Zum Teil deutlich niedriger liegt die Kinderarmutsquote in
den westdeutschen Flächenländern Nordrhein-Westfalen (17,2 Prozent),
Schleswig-Holstein (16,2 Prozent), dem Saarland (15,9 Prozent),
Niedersachsen (15,6 Prozent), Hessen (14,6 Prozent) und Rheinland-Pfalz
(12,1 Prozent). In Baden-Württemberg (8,3 Prozent) und Bayern (7,4
Prozent) ist Kinderarmut kaum anzutreffen.
Auf der Ebene der Kreise und kreisfreien Städte gibt es sehr große
Unterschiede. Hier liegen die Kinderarmutsquoten zwischen 2 und 38
Prozent. Besonders verbreitet ist die Kinderarmut in Schwerin (38,3
Prozent), Bremerhaven (37,3 Prozent) und Rostock (34,6 Prozent); auch in
den Landkreisen Uecker-Randow (36 Prozent), Uckermark (35,9 Prozent) und
Stendal (34,5 Prozent) wachsen viele Kinder in schwierigen Verhältnissen
auf. Besonders niedrige Werte finden sich in den bayerischen Landkreisen
Eichstädt (2,2 Prozent), Freising (2,8 Prozent) und München (3,5 Prozent).
"In den Kommunen gibt es einen großen Handlungsdruck", sagte
Vorstandsmitglied Dr. Brigitte Mohn von der Bertelsmann Stiftung bei der
Veröffentlichung der Analyse. "Oft geht das Aufwachsen in schwierigen
sozialen Umfeldern und das Leben in Armut mit sozialer Ausgrenzung der
Kinder und schlechten Bildungschancen einher.
So sind die Ausgaben für soziale Leistungen in den Jahren zwischen 2005
und 2010 von 35,4 auf 42,2 Milliarden Euro (+ 19 Prozent) angestiegen.
Damit geben die Kommunen bereits 23,3 Prozent ihrer Budgets für Soziales
aus. Die Ausgaben für Kinder- und Jugendhilfe stiegen zwischen 2006 und
2009 von 20,9 auf 26,9 Milliarden Euro. Davon entfielen allein 5,5
Milliarden Euro auf die Hilfen zur Erziehung für Minderjährige (z. B. in
Tagesgruppen, Heimen oder betreuten Wohnformen). Diese stiegen gegenüber
2006 und damit innerhalb von nur drei Jahren um 1,2 Milliarden Euro bzw.
27 Prozent.
"Damit haben die Kommunen die finanziellen Grenzen zur Verbesserung der
sozialen Lage von Kindern und Jugendlichen erreicht", sagte Mohn. Mit
einem weiteren Anstieg der Sozialausgaben drohe vielen Kreisen, Städten
und Gemeinden die Schuldenfalle.
Rückfragen an: Carsten Große Starmann, Telefon: 0 52 41 / 81-81 228
E-Mail: Carsten.Grosse.Starmann@Bertelsmann-Stiftung.de
Petra Klug, Telefon: 0 52 41 / 81-81 347
E-Mail: Petra.Klug@Bertelsmann-Stiftung.de
Hinweis für die Redaktionen:
Unter www.bertelsmann-stiftung.de finden Sie eine Deutschlandkarte mit
Darstellung der Kinderarmutsquoten in den Kreisen und kreisfreien Städten
sowie Tabellen mit diesen Angaben für alle Bundesländer.
Unter www.wegweiser-kommune.de können die Kinderarmutsquoten für alle
Kreise, Städte und Gemeinden ab 5.000 Einwohner abgerufen werden.
Auf dem Kommunalkongress der Bertelsmann Stiftung am 11. und 12. April
2011 in Berlin zum Thema "Kinder und Jugendliche: Zukunft mit Perspektive"
diskutieren rund 600 Verantwortliche aus der Kommunalpolitik über
Handlungsspielräume in Zeiten der Finanzkrise.
Arten der Pressemitteilung:
Forschungsergebnisse
Sachgebiete:
Gesellschaft
Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.bertelsmann-stiftung.de
http://www.wegweiser-kommune.de
Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news417528
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution605
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