Montag, 5. September 2011

#Massive #Gewalt #gegen #Antifaschisten und #Blockierer am Wochenende in #Dortmund [via Junge Welt]


Polizei räumt die Straße frei

Massive Gewalt gegen Antifaschisten und Blockierer am Wochenende in Dortmund

Von Markus Bernhardt, Dortmund
[Junge Welt]


Mehrere tausend Menschen haben am vergangenen Sonnabend in Dortmund gegen den neofaschistischen »Nationalen Antikriegstag« demonstriert. Dem Aufruf der extremen Rechten waren etwa 700 Personen aus dem gesamten Bundesgebiet gefolgt. Damit blieb die Teilnehmerzahl weit hinter den Erwartungen der Dortmunder Neonaziszene zurück.

Einzig dem Schutz durch die etwa 4000 eingesetzten Polizeibeamten war es zu »verdanken«, daß es den militanten Rechten überhaupt möglich war, durch die nördliche Innenstadt der Ruhrgebietsmetropole zu marschieren.

Trotz der von den Beamten für die Neofaschisten hermetisch abgeriegelten Demonstrationszone war es Gruppen von Nazigegnern an einzelnen Stellen gelungen, in diese vorzudringen und die Straßen zu blockieren. Die Polizei ging mehrfach mit brutaler Gewalt gegen friedliche Sitzblockierer vor. Auch Wasserwerfer, Schlagstöcke und Pfefferspray kamen am Sonnabend gegen Antifaschisten zum Einsatz. Insgesamt wurden etwa 270 Gegendemonstranten fest- bzw. in Gewahrsam genommen, von denen rund ein Drittel noch minderjährig war. Mehrere Dutzend Nazigegner wurden verletzt.

Das bundesweite antifaschistische Bündnis »Dortmund stellt sich quer!«, das zur Blockade des Naziaufmarsches aufgerufen hatte, warf der Polizei in einer ersten Stellungnahme vor, »in Fortsetzung ihrer jahrelangen Tradition den Nazis gegenüber auf Verständnis und den AntifaschistInnen gegenüber auf Eskalation gesetzt« zu haben.

Auf Kritik stieß das Vorgehen der Beamten auch bei Ula Richter, Sprecherin des »Bündnisses Dortmund gegen Rechts« (BdgR). Insbesondere kritisierte die Antifaschistin das »kriegsmäßig auftretende Polizeiaufgebot, das den Marsch der Rassisten und Gewalttäter« erst möglich gemacht habe. Gegner der Naziprovokation seien bereits im Vorfeld mittels einer Plakataktion der Polizeiführung diskriminiert und kriminalisiert und Blockaden als Straftat hingestellt worden (jW berichtete).

Dem Aufruf zu antifaschistischen Protesten war neben mehreren Bundestags- und Landtagsabgeordneten der Linkspartei auch deren Bundesvorsitzende Gesine Lötzsch gefolgt. Lötzsch, die sich an den Aktivitäten des Bündnisses »Dortmund stellt sich quer!« beteiligte, sprach sich auf einer Zwischenkundgebung erneut für das Verbot der NPD und anderer neofaschistischer Parteien und Organisationen aus und forderte den sofortigen Abzug der V-Leute des Verfassungsschutzes aus besagten Gruppierungen.

Bereits am Freitag abend demonstrierten etwa 400 Personen »Gegen imperialistische Kriege und Nazigewalt«. Sie zogen vor die Wohnhäuser und das sogenannte Nationale Zentrum der Rechten in den Dortmunder Stadtteil Dorstfeld, der als Hochburg der »Autonomen Nationalisten« gilt.



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