Dienstag, 6. September 2011

Die Show must go on – #Politik und #Fernsehen eine #sinnige #Symbiose? [via buergerstimme]

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Die Show must go on – Politik und Fernsehen eine sinnige Symbiose?

Politik darf fast alles. Jedenfalls bekommen dies die Menschen im Lande ohnehin tagtäglich auf ganz unterschiedliche Weise zu spüren. Die einen haben darunter zu leiden, während die anderen aufgrund ihrer grenzenlosen Loyalität zur herrschenden Politik davon profitieren. Eigentlich findet die reale Politik nicht im Bundestag statt, sondern in Fachgremien, die nach einem langen Prozess der  Analyse Entscheidungen umzusetzen haben. Die Gesetze zusammen mit der  strikten Einhaltung dieser selbst bestimmen unser aller politisches Leben. Das Drumherum, das Debattieren in den Parlamenten, vor allem seit dem Beginn des Zeitalters des Fernsehens, dient lediglich der hautnahen Wiedergabe des demokratischen Diskussionsverlaufes innerhalb der zu entscheidenden, regierenden Parteien zusammen mit der Opposition, damit sich die Bevölkerung darüber ein „Bild machen darf“. Und was nützt es ihr selbst?

Nicht nur seit Ronald Reagan, der im Januar 1981 der 40. US-amerikanische Präsident wurde, haben Film, Schauspiel und Politik sich zusammengefunden, um gemeinsam eine gewisse Wirkung aufs Wahlvolk zu erzielen. Eindrucksvoll hat dies Arnold Schwarzenegger bewiesen, so auch, wenn Satire sich berechtigt einmischt im Schauspiel Politik. Kann diese fast untrennbar verlaufende Grenze zwischen ernsthafter Politik und Showbiz nicht am Ende zum Stolperstein werden, wenn es darum geht, das Volk und seine Sorgen wirklich ernst zu nehmen?

Das größte Publikum befindet sich zuhause vor den Fernsehbildschirmen

Die Wirkung des Fernsehens sollten wir in keinster Weise unterschätzen, dies beschrieb nicht nur zukunftsdüster George Orwell in “1984″, sondern die Allgegenwart dieses Mediums wurde längst zur Gewißheit. So verfehlte sie auch nicht ihren Einfluß, wenn wir nur an Rededuelle im TV denken. Ein kurzes Resümee deutscher Versuche wird hier wiedergegeben: Als TV-Duelle noch welche waren. Am Ende hat der Wähler mit seinem Kreuzchen zu entscheiden, welche Partei die politischen Geschicke des Landes mitbestimmen soll. Doch findet der Prozess zur Entscheidung außer am Stammtisch auch im eigenen Wohnzimmer beim Fernsehschauen statt? Wenn wir uns die zunehmenden Sendeformate ein wenig genauer betrachten, kann diese Frage schon bejaht werden. Wenn sowohl Politik als auch das aufgebrachte, demonstrierende Volk keine Einigung finden, müssen halt Schlichtungsversuche herhalten, natürlich per TV live übertragen. Ob der Medienmogul Berlusconi eine TV-Show mit einem Bordell vergleicht oder aber gar Nikolas Sarkozy die Franzosen in einer Fernsehshow frustriert, auch hier zeigen sich die unmißverständlichen Grenzen des öffentlichen Spektakels. Wer sich vor der Kamera nicht wirklich professionell gut vorbereitet, wird schnell enttarnt, bzw. das Publikum verzeiht hinterher keine Fehler, die vorher nicht bekannt waren.

Und doch kann das TV zur konstruktiven Kritik wirkungsvoll beitragen?

Diese Frage kann schon bejaht werden. Große Satiriker wie Loriot, Dieter Hildebrandt oder ein Hagen Rether, um nur drei zu nennen, haben sie übers Fernsehen in unser zuhause transportiert. Auf den ersten Blick kommt eine jüngste TV-Show eher zynisch daher, wenn man den Hintergrund, die Absicht nicht kennt: In Weg van Nederland herrschen wohl umgekehrte Verhältnisse. Die Politik wird vorgeführt, es wäre daher durchaus auch ein ähnlich kritisches Sendeformat für andere europäisch verfehlte Asylpolitik denkbar, wenn wir nur an den deutschen Fragenkatalog oder gar an italienische Mißstände denken. Was die Politik versäumt, wird somit fast spielerisch durch den Kakao gezogen. Ein Zukunftsmodell oder eher ein Armutszeugnis einer zunehmend verkommenden Spaßgesellschaft? Wir müssen davon ausgehen, daß die Wirklichkeit sich über das Medium Fernsehen erst recht offenbaren wird, egal ob in Form von Shows oder Dokumentationen. Es kommt ans Licht, was erscheinen soll, wobei die Möglichkeit der Manipulationen auch hierbei gegeben sind. Die Dialektik steckt im Detail und vor allem in uns selbst, nämlich, in wie weit wir bereit sind, die Welt dahingehend mit zu gestalten. Unser Einfluß muß ohnehin größer werden, wenn wir nicht überrollt werden wollen von wenigen, mediengeilen Machern, die diese Instrumente für sich selbst nutzen.

Ihr

Lotar Martin Kamm

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