Dienstag, 28. September 2010

Zukunft geht anders! - Mit Carrotmobs und Erneuerbare-Energien-Kommunen Transformationen beginnen


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung GmbH, gemeinnützig, Richard
Harnisch, 27.09.2010 10:57

Zukunft geht anders! – Mit Carrotmobs und Erneuerbare-Energien-

Kommunen Transformationen beginnen

170 Teilnehmer diskutierten auf Jubiläumstagung von IÖW und VÖW

Auswege aus der Wachstums- und Klimakrise

Berlin, 27. September 2010 - Unter dem Titel "Transformationen – Auswege
aus der Wachstums- und Klimakrise" fand am vergangenen Freitag die
Jubiläumstagung des Instituts und der Vereinigung für ökologische
Wirtschaftsforschung (IÖW und VÖW) in Berlin statt.
 

Rund 170 Teilnehmer aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft diskutierten

in Berlin gemeinsam mit den Jubilaren Konzepte und Umsetzungsstrategien

für einen nachhaltigen Wandel der Gesellschaft.

Katrin Lompscher, Berliner Senatorin für Gesundheit, Umwelt und
Verbraucherschutz, unterstrich in ihrem Grußwort die Relevanz von
Transformationen: "Die aktuellen Krisen in Wirtschaft und Umwelt zeigen,
dass ein großer gesellschaftlicher Reformbedarf besteht. Es ist ein
gesellschaftlicher Umbau notwendig, der nur sozial und ökologisch
gleichzeitig sein kann. Das IÖW leistet dafür seit seiner Gründung vor 25
Jahren wichtige Forschungsarbeit. Das bleibt auch für die Zukunft hoch
aktuell."

Thomas Korbun, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des IÖW, schließt sich
dieser Einschätzung an: "Heute, 25 Jahre nach der Gründung von IÖW und
VÖW, sind die Themen Umweltbelastung und Klimawandel sowie die Kritik an
der Wachstumsgesellschaft dringlicher denn je. Alternative Konzepte und
Experimente gibt es zwar in großer Zahl, sie bleiben aber oft in der
Nische."

 
Der Vorsitzende der VÖW, Bernd Siebenhüner, hob daher die Rolle
von zentralen Akteuren hervor: "Was wir brauchen, sind Personen in
Unternehmen, Politik und Wissenschaft, die einen weitreichenden Wandel
voranbringen wollen. Diese Akteure gilt es zu finden und zu unterstützen."

So war die Diskussion um Umsetzungsstrategien und Akteure für nachhaltige
Transformationen auch das Herzstück der Tagung. Hier wurde u. a. der Frage
nachgegangen, welchen Beitrag Unternehmen leisten können und müssen. Auch
der Zusammenhang zwischen Wachstum und Transformationen wurde
thematisiert: Gibt es ein "angemessenes" Wachstum und einen "angemessenen"
Gewinn? Und ist Wachstum vielleicht notwendig, um Transformationen
voranzutreiben?

Change Maker, Carrotmobs und Netizens – dies waren die Schlüsselbegriffe
in der Diskussion um Nachhaltigen Konsum. Michael Dettbarn stellte das
innovative Konzept Carrotmob vor, bei dem das Prinzip des Boykotts
umgedreht und Geschäfte belohnt werden, die bereit sind, sich zum
Positiven hin zu verändern. Als weiteres Beispiel für dezentrale
Strategien mit großer Reichweite wurden 100%-Erneuerbare-Energien-Regionen
diskutiert. Was die vermeintliche Einflusslosigkeit des Einzelnen in Bezug
auf nachhaltige Transformation angeht, so lautete das Fazit der
Teilnehmenden: Doch, es geht – kommt auf Dauer aber nicht ohne nachhaltige
Politik aus.

Auf der Suche nach Schlüsselkonzepten für nachhaltigen Wandel gingen die
Tagungsteilnehmer der Frage nach, ob eine weitere Erhöhung des Wohlstands
in Deutschland angesichts der negativen sozial-ökologischen Konsequenzen
wünschenswert sei. Mathias Binswanger von der Fachhochschule
Nordwestschweiz verwies hier auf Studien, die belegen, dass das
Bruttoinlandsprodukt pro Kopf ab einem bestimmten Niveau die Menschen
nicht mehr glücklicher mache. Er plädierte daher für Indikatoren, die eine
tatsächliche Erhöhung der Lebensqualität ins Visier nehmen. Diesen Ansatz
unterstrich Reinhard Loske, Bremer Umweltsenator: "Die Suche nach dem
rechtem Maß, das wir finden müssen, um den Klimawandel wirksam bekämpfen
zu können, steht weltweit an."

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In der Online-Pressemappe <www.ioew.de/25_jahre_ioew/pressemappe> stehen
Ihnen weitere Informationen zu IÖW und VÖW, Material zu den
Jubiläumsveranstaltungen und Pressefotos zur Verfügung.

Pressekontakt:
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
Richard Harnisch
Tel.: 030/884594-16
richard.harnisch@ioew.de

Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) ist ein führendes
wissenschaftliches Institut auf dem Gebiet der praxisorientierten
Nachhaltigkeitsforschung. 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erarbeiten
Strategien und Handlungsansätze für ein zukunftsfähiges Wirtschaften – für
eine Ökonomie, die ein gutes Leben ermöglicht und die natürlichen
Grundlagen erhält. Es arbeitet gemeinnützig und ohne öffentliche
Grundförderung.
<
www.ioew.de>

Die Vereinigung für ökologische Wirtschaftsforschung (VÖW) ist ein inter-
und transdisziplinäres Netzwerk, das sich mit Fragestellungen der
nachhaltigen Entwicklung sowie ihrer praktischen Umsetzung
auseinandersetzt.
<
www.voew.de>

25 Jahre IÖW und VÖW – das sind 25 Jahre frische Ideen für Nachhaltiges
Wirtschaften. Chronisch neugierig und auf der Suche nach den richtigen
Fragen: Forschung an Zukunftsthemen, die Wirtschaft, Politik und
Gesellschaft bewegen.

Arten der Pressemitteilung:
Buntes aus der Wissenschaft
Wissenschaftliche Tagungen

Sachgebiete:
Politik
Umwelt / Ökologie
Wirtschaft

Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/pages/de/news388215

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution472


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