Donnerstag, 23. September 2010

European Climate Foundation und Stiftung Mercator gründen die Smart Energy for Europe Platform (SEFEP)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Stiftung Mercator, Christiane Duwendag, 22.09.2010 10:00

European Climate Foundation und Stiftung Mercator gründen die Smart Energy
for Europe Platform (SEFEP)

SEFEP fördert pragmatische Lösungen für die Dekarbonisierung des
europäischen Energiesystems / Stiftungen investieren fünf Millionen Euro

Berlin, 22.09.2010 – Die European Climate Foundation (ECF) und die
Stiftung Mercator haben gemeinsam die Smart Energy for Europe Platform
gegründet. Die neue Organisation, kurz SEFEP, hat ihren Sitz in Berlin.
Sie wird eine zentrale Anlaufstelle und Plattform für die Erarbeitung und
Unterstützung von politischen Ansätzen zur Realisierung einer
kohlenstoffarmen und sicheren Elektrizitätsversorgung in  Europa sein. Die
Stiftungen investieren zusammen knapp fünf Millionen Euro.
Als gemeinsame Initiative der European Climate Foundation und der Stiftung
Mercator verfolgt SEFEP einen grundsätzlich europäischen Ansatz für die
Neugestaltung des Stromsektors. "Der vor uns liegende Umbruch im
Energiebereich ist in seiner Tragweite mit dem Wandel von Pferdefuhrwerken
zu Autos, von Dampfschiffen zu Flugzeugen oder von Schreibmaschinen zu
Computern vergleichbar", so Dr. Bernhard Lorentz, Geschäftsführer der
Stiftung Mercator. "Ziel ist es, das europäische Elektrizitätssystem von
seiner Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu befreien und stattdessen
erneuerbare Energien als alternative Ressource zu etablieren. Wir haben
SEFEP in Kooperation mit der European Climate Foundation gegründet, um
diesen Wandel zu unterstützen und zu beschleunigen."
"SEFEP will 'Makler' und Brückenbauer sein. Gemeinsam mit unseren Partnern
werden wir politikfähige Konzepte und Umsetzungsstrategien anstoßen, die
den Strukturwandel im Stromsektor in Europa voranbringen", so Kristina
Steenbock, Geschäftsführerin von SEFEP. "Wir wollen darauf hinarbeiten,
heute die notwendigen Schritte einzuleiten, um das langfristige Ziel eines
weitgehend auf erneuerbaren Energien basierenden Stromsektors in 2050 zu
erreichen. Dazu werden wir Kooperationen zwischen Zivilgesellschaft, der
Wirtschaft und politischen Entscheidungsträgern unterstützen. Ziel ist es,
Lösungen zu schaffen, die den Transformationsprozess erleichtern und
beschleunigen." Dazu gehörten wissenschaftliche Studien ebenso wie der
europäische Austausch von Erfahrungen und Expertise sowie Dialoge mit
Stakeholdern.


Wesentliche Triebkraft für einen Transformationsprozess im Energiesektor
ist die Notwendigkeit, die Treibhausgasemissionen der Industrieländer bis
2050 um mindestens 80 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren, um einen
gefährlichen Klimawandel zu verhindern. Dem Stromsektor kommt für die
CO2-Reduktion in der europäischen Wirtschaft eine Schlüsselrolle zu. Ein
kohlenstoffarmer Stromsektor ist auch Voraussetzung für die
Dekarbonisierung von Industrie und Verkehr.
Studien belegen Machbarkeit

Aktuelle Studien der European Climate Foundation und führender
Beratungsunternehmen wie KEMA, McKinsey und PricewaterhouseCoopers haben
ergeben, dass der Aufbau eines auf erneuerbaren Energien basierenden
Stromsektors in Europa technisch machbar und wirtschaftlich möglich ist.
In Europa sind erneuerbare Energien im Überfluss vorhanden und könnten bis
2050 einen großen Anteil des Gesamtenergiebedarfs decken.
"Unsere Arbeit an der Roadmap 2050, der von ECF in Auftrag gegebenen
Studie zur Dekarbonisierung des europäischen Stromsektors, hat uns den Weg
zu einem CO2-armen Energiesystem aufgezeigt.  Für die Zukunft der
Wirtschaft Europas ist ein solches System alternativlos", so Jules
Kortenhorst, CEO der European Climate Foundation. " Die Arbeit an dieser
Zukunftsvision hat auch gezeigt, dass wir eine Organisation wie SEFEP
brauchen, um den Transformationsprozess zu beschleunigen."
Pieter van Geel, Vorsitzender des Beirats von SEFEP: "SEFEPs Arbeit beruht
auf der Überzeugung, dass pragmatische Lösungen und neue Allianzen in den
verschiedenen Wirtschaftssektoren und in der Gesellschaft notwendig sind,
um einen kohlenstoffarmen Stromsektor zu erreichen. Auf den Aufbau solcher
lösungsorientierter Allianzen wird SEFEP sich konzentrieren."
Zentral für den Transformationsprozess sind drei Schritte: die
Kanalisierung von Investitionen in erneuerbare Energien und Stromnetze,
der Aufbau einer geeigneten Netzinfrastruktur und die Entwicklung der
hierfür erforderlichen politischen Rahmenbedingungen.

Drei Schritte:

1) Die Investitionsentscheidungen von heute bestimmen maßgeblich, wie die
Zukunft aussehen wird. Das Altersprofil der Energieinfrastruktur in Europa
stellt eine Chance dar, jetzt den Wechsel zu einer emissionsfreien
Stromerzeugung bis 2050 zu initiieren. Investitionsentscheidungen, die mit
langfristigen Zielsetzungen zur CO2-Reduktion in Einklang stehen, sind
nicht nur eine angemessene Antwort auf die Herausforderung Klimawandel,
sondern tragen auch zum Erhalt der  Wettbewerbsfähigkeit auf den
Weltmärkten bei. Auf diese Weise können neben einem nachhaltigen
Beschäftigungsniveau auch stabile und kalkulierbare Energiepreise
garantiert werden.

2) Das Stromnetz ist ein wichtiger Baustein, um auf erneuerbare Energien
dort zugreifen zu können, wo sie verfügbar sind, und um Elektrizität von
weit verstreuten Erzeugungsanlagen über große Entfernungen zu
Lastschwerpunkten und Speicherstätten zu transportieren. Wir brauchen ein
europäisches SuperSmart Grid, das zentrale und dezentrale Erzeugung aus
vielfältigen Quellen miteinander verknüpft und Lastmanagement auf höchstem
Niveau leisten kann.

3) Sowohl auf Ebene der Mitgliedsstaaten als auch auf europäischer Ebene
erfordert der Transformationsprozess starke politische Signale und muss
von einer gemeinsamen europäischen Strategie koordiniert werden.

 

Das europäische Regelwerk muss sowohl die Schaffung neuer
Stromerzeugungskapazitäten unterstützen, als auch die politischen
Rahmenbedingungen entwickeln, um den Herausforderungen bei Planung, Bau,
Finanzierung und Verwaltung eines grenzüberschreitenden Stromnetzes
gerecht werden zu können.

Zur Organisation SEFEP:
SEFEP ist eine europäische Organisation mit Sitz in Berlin (Mohrenstr. 59,
10117 Berlin) und wird von Kristina Steenbock als Geschäftsführerin
geleitet. Vor ihrer Position bei SEFEP war Kristina Steenbock als
Unternehmensberaterin, Co-Geschäftsführerin der Deutschen Energie Agentur,
Referatsleiterin im Bundeswirtschaftsministerium, Leiterin der politischen
Vertretung von Greenpeace Deutschland und UN-Vertreterin von Greenpeace
International tätig.
Vorsitzender des Beirats von SEFEP ist Pieter van Geel. Van Geel war
Fraktionsvorsitzender der Christdemokraten (CDA) im niederländischen
Abgeordnetenhaus, und Minister für Wohnungswesen, Raumordnung und Umwelt.
Während der EU-Präsidentschaft der Niederlande (2004) war er zudem
Vorsitzender des EU-Umweltministerrats.

Weitere Informationen:
www.sefep.eu
www.stiftung-mercator.de/klimawandel
www.europeanclimate.org

Bei Fragen sprechen Sie uns an:
Kristina Steenbock, Geschäftsführerin SEFEP. Tel.: +49 (0)173 6140 947
oder +49 (0)30-767 719 452. Mail: kristina.steenbock@sefep.eu
Marisa Klasen,  Kommunikationsmanagerin Stiftung Mercator. Tel.: +49 201
245 22 53 Mail: marisa.klasen@stiftung-mercator.de
(nur englisch:) Rebecca Collyer, European Climate Foundation. Tel.: +31 70
711 9616, rebecca.collyer@europeanclimate.org

Arten der Pressemitteilung:
Forschungs- / Wissenstransfer
Kooperationen

Sachgebiete:
Energie
Meer / Klima
Umwelt / Ökologie


Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/pages/de/news387469

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution1075


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