global news 2482 05-09-11:
Miserable Aussichten:
Alle Frühindikatoren der Weltwirtschaft stehen auf rot
[via jjahnke.net]
http://www.jjahnke.net/rundbr86.html#2482
Die deutschen Wirtschafts-Aussichten sind derzeit nicht besonders rosig. Die so wichtige Nachfrage der privaten Haushalte dürfte weiter stagnieren, zumal die Verbraucher durch die Meldungen zum Euro, der Weltwirtschaft, den Löchern in den Bilanzen vieler Banken und auch zur deutschen Rentenentwicklung schwer verunsichert sind. Zuletzt wurde bekannt, daß nach Berechnungen der Bundesregierung die gesetztlichen Renten bis 2025 um 10 % sinken sollen. Schon jetzt sieht es dabei trübe aus: Während langjährig Versicherte 1992 noch das Doppelte der Sozialhilfe zur Verfügung gehabt hatten, soll dieser Wert bis auf 135 Prozent im vergangenen Jahr gesunken sein. Die Bankaktien stürzen auch in Deutschland immer weiter und verengen die Kreditspielräume der Banken, so bei der Deutschen Bank allein in 6 Monaten ein Kurssturz von 51 % (Abb. 04919).
Der deutsche Aktienindex DAX der 30 größten Unternehmen ist in nur 2 Monaten um über 30 % abgestürzt, steiler noch als bei Ausbruch der Finanzmarktkrise 2008 (Abb. 17108). Auch kommt die Eurokrise nicht zur Ruhe. Nach Zeitungsberichten steht es vor allem um das Sanierungsprogramm bei Griechenland schlecht. So wird nun in diesem Jahr ein Haushaltsdefizit von etwa 8,8 % erwartet, erheblich über dem gesetzten Ziel einer Absenkung auf 7,5 % des Bruttoinlandsprodukts. Zudem erwartet der griechische Finanzminister auch für das laufenden Jahr einen Einbruch der Wirtschaftsleistung um rund 5 %, womit der Absturz seit 2008 schon bei mehr als 11 % liegen würde (Abb. 16408). Die griechische Regierung scheint für das zweite Rettungspaket zugesagte Sparmaßnahmen in der Erwartung zu verschleppen, daß Deutschland Griechenland unbedingt im Euro halten will und daher auch so zu weiteren Hilfen bereit sein wird.
In Spanien ist die Arbeitslosigkeit im August auf 4,13 Millionen gestiegen, eine Rate von 20 % und doppelt so hoch bei Jugendlichen unter 25 Jahren. In Italien hat die Regierung Berlusconi ein energisches Sparprogramm versprochen und damit Stützungskäufe der EZB für seine Staatsanleihen erreicht, nur um die Steuereröhung für Reiche und die Verschiebung des Renteneintrittsalters wieder aus dem Programm zu nehmen, was zu wütenden öffentlichen Ermahnungen der EZB geführt hat. Sowohl bei Spanien, wie bei Italien steigen die Zinsen für Staatsanleihen nun immer höher und machen die Finanzierung der Staatsschulden immer schwieriger (Abb. 16380).
Alle wichtigen Frühindikatoren von OECD und EU-Kommission stehen derzeit auf rot und zeigen einen starken Rückgang der Wirtschaftsaktivität an; das gilt vor allem für Deutschland (Abb. 12192, 13544). Der letzte Markit-Indikator der Einkaufsmanager (PMI) im August zeigte für Deutschland bei den Exportaufträgen die stärkste Fallrate aller beobachteten Länder. Die hohe Exportabhängigkeit wird für Deutschland angesichts der schlechten Binnenkonjunktur zu einer großen Gefahr werden, wenn - wie von vielen Seiten erwartet wird - schwere Jahre auf vielen wichtigen Absatzmärkten für deutsche Waren kommen sollten. Bei anhaltender weltwirtschaftlicher Rezession wird man auch mit einer größeren Zahl an Pleiten unter den schlecht kapitalisierten Banken rechnen müssen (siehe die Warnungen der IWF-Cheffin Lagarde), aber auch mit Staatspleiten in der Eurozone, wenn die Belastungen für das Rettungssystem zu groß werden sollten.
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