Sonntag, 24. Oktober 2010

40 Jahre #Friedensforschung in Hessen [idw]


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, Babette Knauer,
22.10.2010 18:30

40 Jahre Friedensforschung in Hessen

Die Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung begeht in diesen
Tagen ihr 40-jähriges Jubiläum und präsentiert sich mit einer
internationalen Konferenz. Im Rahmen der Tagung wurde der Ernst-Otto-
Czempiel-Preis an die Ethnologin Dr. Rita Schäfer verliehen.

Gleich drei Geburtstagsgeschenke, so berichtete Prof. Dr. Harald Müller,
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied, habe die Hessische Stiftung
Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) in den vergangenen zwölf Monaten
aus ganz unterschiedlichen Bereichen entgegengenommen: Die Mitteilung der
Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), dass  die HSFK in den Jahren 2005
bis 2007 von der DFG die höchsten Fördermittel aller außeruniversitären
Forschungsinstitute im Bereich Sozialwissenschaften in Deutschland
erhielt. Mit einer Gesamtförderung von 1,9 Mio. Euro belegte die HSFK den
ersten Platz gemeinsam mit dem wesentlich größeren Wissenschaftszentrum
Berlin (WZB).
Außerdem konnte die HSFK erfolgreich nachweisen, dass sie eine an
Chancengleichheit orientierte Personalpolitik betreibt und wurde deshalb
erstmalig mit dem TOTAL E-QUALITY Prädikat ausgezeichnet.
Zum Dritten erteilte der Europäische Rat der HSFK den Auftrag, als
Consortialführer ein Expertennetzwerk zu Fragen der Nichtverbreitung und
Abrüstung aufzubauen, das die EU und ihre Mitgliedsländer in ihrer
einschlägigen Politik beraten soll. Dieses Netzwerk beteiligt drei weitere
renommierte europäische Forschungseinrichtungen und wird mit über 2
Millionen Euro gefördert.

Zu ihrem vierzigsten Geburtstag ist der HSFK somit wissenschaftliche
Exzellenz, solide Institutspolitik in einem der wichtigsten Gebiete – der
Frauenförderung – sowie internationale Bedeutung für die Politikberatung
auf Augenhöhe mit den bedeutendsten Einrichtungen in Europa bescheinigt
worden.

Vor Kurzem verabschiedete der Stiftungsrat der HSFK offiziell das neue
Forschungsprogramm "Just Peace Governance". Das Forschungsprogramm
untersucht das Zusammenspiel und die Widersprüchlichkeit von
Gerechtigkeit, Frieden und gelingenden politischen Regelungen. "Da im
Rahmen dieses Forschungsprogramms ein wichtiger Schwerpunkt die Rolle
transnationaler religiöser Bewegungen für Konflikt und Frieden ist,
begrüßen wir die Initiative unseres Partners, der Goethe-Universität, die
Islamwissenschaft in Frankfurt anzusiedeln. Wir versprechen uns wertvolle
Möglichkeiten der Zusammenarbeit", erklärte Prof. Dr. Harald Müller
weiter.

In seinem Grußwort an die rund achtzig Teilnehmer/innen der Konferenz
unterstrich Staatssekretär Ingmar Jung (Hessisches Ministerium für
Wissenschaft und Kunst), der auch neuer Stiftungsratsvorsitzender der HSFK
ist, zudem die herausragende Rolle des Instituts für das Land Hessen und
für den Standort Frankfurt.

In den anschließenden Panels diskutierten Wissenschaftler der HSFK mit
internationalen Teilnehmer/innen aus Wissenschaft und Politik über das
Konfliktpotenzial von Machtverschiebungen in der Politik und die
Möglichkeiten, sie friedlich zu institutionalisieren. Prof. Dr.
Christopher Daase, Leiter des Programmbereichs "Internationale
Organisationen und Völkerrecht" organisierte die diesjährige
Jahreskonferenz zum Thema "Power Transition: New Hegemons, New Orders?".

Im Rahmen der Tagung wurde die Ethnologin Dr. Rita Schäfer für ihre
Monografie "Frauen und Kriege in Afrika" mit dem Ernst-Otto-Czempiel-Preis
2010 ausgezeichnet. Sie untersucht darin das Handeln und Leiden von Frauen
in gewaltsamen Konflikten in verschiedenen Regionen Afrikas aus der
Genderperspektive und zeigt damit die Bedeutung der Genderperspektive für
die analytische Durchdringung fortdauernder Gewaltkonflikte. Die Laudatio
hielt Prof. Dr. Eva Senghaas-Knobloch (Universität Bremen). Ausgezeichnet
wird mit dem Ernst-Otto-Czempiel-Preis der Hessischen Stiftung Friedens-
und Konfliktforschung die beste Buchveröffentlichung nach der Dissertation
im Bereich der Friedensforschung eines/r Wissenschaftlers/in unter 45
Jahren. Der Ernst-Otto-Czempiel-Preis ist mit 5.000 Euro einer der
höchstdotierten Wissenschaftspreise der Friedensforschung in Deutschland.
Die Auszeichnung wurde 2007 etabliert und ist nach dem Mitbegründer der
HSFK, Prof. em. Dr. Ernst-Otto Czempiel, benannt. Der Preis wurde 2008
erstmals verliehen.

Die Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung wurde 1970 von der
Hessischen Landesregierung als selbstständige Stiftung des öffentlichen
Rechts ins Leben gerufen. Mit rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
ist die HSFK das größte und älteste Friedensforschungsinstitut in der
Bundesrepublik Deutschland. Seit 1. Januar 2009 ist die HSFK Mitglied der
Leibniz-Gemeinschaft.

Die Arbeit der HSFK ist darauf gerichtet, die Ursachen gewaltsamer
internationaler und innerer Konflikte zu erkennen, die Bedingungen des
Friedens, verstanden als Prozess abnehmender Gewalt und zunehmender
Gerechtigkeit, zu erforschen sowie den Friedensgedanken zu verbreiten. Im
Rahmen ihrer Politikberatung werden Forschungsergebnisse praxisorientiert
in Handlungsoptionen umgesetzt, die Eingang in die öffentliche Debatte
finden. Die HSFK ist das einzige Friedensforschungsinstitut, das eine
konzentrierte, das gesamte Institut umgreifende Grundlagenforschung mit
angewandter Forschung und der praxeologischen Umsetzung verbindet.

Arten der Pressemitteilung:
Organisatorisches
Wissenschaftliche Tagungen

Sachgebiete:
Gesellschaft
Kulturwissenschaften
Politik


Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/pages/de/news393251

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
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