Fraunhofer-Gesellschaft, Stefanie Heyduck, 02.08.2010 13:32Offene Software-Plattform hilft beim Energiesparen
Ab 2011 sind Energieversorger verpflichtet, variable Strompreise anzubieten. Eine neue Software-Plattform für Energiemanagement erlaubt
es Kunden künftig, flexible Tarife zu beziehen. Sie können den Strom beispielsweise zu kostengünstigen Zeiten nutzen. Auch die Netze werden besser ausgelastet.Angesichts stetig steigender Strom- und Heizkosten besinnen sich immer
mehr Verbraucher aufs Energiesparen. Der Staat hilft: Ab 2011 müssen die Energieversorger variable Strompreise anbieten (EnWG § 40,3).
Diese sollen die Kunden anregen, ihren Verbrauch bewusst zu steuern.
Hier setzt auch eine neue, offene Software-Plattform an.
Sie soll Mieter und Wohnungseigentümer künftig beim Umgang mit den flexiblen
Tarifen und beim intelligenten Energieverbrauch unterstützen.
Tarifen und beim intelligenten Energieverbrauch unterstützen.
Entwickelt wurde das OGEMA-Framework (Open Gateway Energy Management Alliance) vom
Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES in Kassel.
Die Java-basierte, frei erhältliche Open-Source-Plattform für Energiemanagement verbindet die
Energieverbraucher und -erzeuger mit den Leitstellen der Netzbetreiber und Energieversorger.
Energieverbraucher und -erzeuger mit den Leitstellen der Netzbetreiber und Energieversorger.
Über ein Display können Kunden einen variablen Strompreis beobachten und
zu kostengünstigen Zeiten beispielsweise die Spülmaschine starten.
»Über variable Tarife lässt sich die Nachfrage nach Strom steuern. Ist die Auslastung gering,
könnte der Strom günstiger angeboten werden.
Das macht es für Verbraucher lukrativ,
beispielsweise nachts die Waschmaschine laufen zu lassen.
beispielsweise nachts die Waschmaschine laufen zu lassen.
Flexible Preise bieten einen Anreiz, den Stromverbrauch vermehrt in die Zeiten
zu verlagern, in denen etwa ein Überangebot an Windenergie besteht.
zu verlagern, in denen etwa ein Überangebot an Windenergie besteht.
Schließlich wird es mit dem Wandel hin zu erneuerbaren Energien immer
wichtiger, seinen Verbrauch an das Angebot anzupassen«, erläutert
Dr.-Ing. Philipp Strauß, Bereichsleiter am IWES, das Konzept der Software.Doch wer will schon mehrmals am Tag die Strompreisentwicklung beobachten.
Daher haben die Forscher für das OGEMA-Framework eine Software namens BEMI
(Bidirektionales Energiemanagement-Interface) programmiert, welche diese Aufgabe übernimmt.
Sie steuert Geräte wie Kühlschrank, Waschmaschine, Wärmepumpe und Klimaanlage automatisch.
Doch nicht nur die IWES-Forscher dürfen für OGEMA programmieren: Analog zu anderen
Open-Source-Projekten wie Linux kann jeder Entwickler seine Ideen, wie Energie automatisiert und
effizienter eingesetzt werden soll, in Software für die Plattform umsetzen.
»Bislang gibt es noch kein offenes System für den Home-Automation-
Bereich, das es verschiedenen Herstellern ermöglicht, Apps dafür zu
erstellen«, betont Dr.-Ing. David Nestle, IWES-Gruppenleiter, die
Besonderheit des OGEMA-Frameworks.Um das Konzept weiter zu entwickeln und bekannt zu machen, hat das
IWES im Sommer dieses Jahres die OGEMA-Allianz gegründet. Einige
Unternehmen wie der Mannheimer Energieversorger MVV und der
Solargroßhändler Entrason sind bereits beigetreten. »Wir hoffen, dass
in kurzer Zeit zahlreiche Anwendungen entstehen.
Sie sollen die Bedürfnisse von Privathaushalten und kleinen Gewerbebetrieben
abdecken«, sagt Nestle.
abdecken«, sagt Nestle.
Denkbar sind Apps, die den Betrieb von Elektrogeräten an die Stromerzeugung der eigenen
Photovoltaikanlage anpassen oder einzelne Heizkörper zeitlich mit dem Tagesablauf der
Kunden abstimmen.Derzeit entwickeln die Forscher die erste Version der OGEMA-Software.
www.ogema-Kunden abstimmen.Derzeit entwickeln die Forscher die erste Version der OGEMA-Software.
alliance.org. Im Rahmen des E-Energy-Projekts Modellstadt Mannheim sowie des EU-Projekts SmartHouse/SmartGrid startet am 1. Oktober 2010 ein erster Feldversuch: Zunächst wird der Einsatz in 200 Haushalten getestet. Im kommenden Jahr ist ein Feldversuch mit 1500 Kunden geplant.Arten der Pressemitteilung:
Forschungs- / Wissenstransfer
ForschungsergebnisseSachgebiete:
Energie
Informationstechnik
Umwelt / ÖkologieWeitere Informationen finden Sie unter
http://www.fraunhofer.de/presse/presseinformationen/2010/08/offene-software-plattform-hilft-beim-energiesparen.jspZu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter der WWW-Adresse:
http://idw-online.de/pages/de/image121631
Über ein mobiles Display programmieren die Forscher den Start der Waschmaschine.
http://idw-online.de/pages/de/news381350Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution96
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