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Ein bisschen mehr Niedriglohn
Die Streiks des Sicherheitspersonals auf
den Flughäfen sind beigelegt.
Erstmals gelingt es, mehr Gehalt in einer
schlecht bezahlten Branche zu erstreiten.
[...]
Ein Stück weit ist das geglückt, Ver.di
spricht bereits von einer neuen
Tarifpolitik und verweist auf
Gehaltssteigerungen von bis zu 22
Prozent.
In NRW, wo am Montag die Beschäftigten
endgültig den Schlichterspruch annahmen,
geht es dabei um die gesamte Wach- und
Sicherheitsbranche.
Jenseits der Flughäfen steigt der Lohn für
rund 24.000 Wachleute in zwei Stufen
von 8,15 Euro brutto auf neun Euro in der
Stunde (ab 2014).
Auf den Flughäfen wiederum gibt es
gleichfalls eine Zweistufenlösung.
Dort erhalten die Frachtkontrolleure
schließlich ab 2014 statt 9 Euro
12,05 Euro brutto Stundenlohn. Für die
Luftsicherheitsassistenten, die Passagiere
abtasten und Gepäck durchleuchten,
steigt der Lohn von 12,36 Euro auf 14,70
Euro. Betroffen sind rund 2.000
Beschäftigte. [...]
Das zeigt, wie zersplittert die Branche ist.
Wo früher gut bezahlte Bundespolizisten
hoheitliche Sicherheitsaufgaben
übernahmen, schaffen heute
Sicherheitsfirmen wie Kötter, Securitas
oder die Deutsche Schutz und Wachdienst
GmbH das Personal ran, das vielfach in
sechswöchigen Kursen auf seine Aufgabe
vorbereitet wird. Dann heißt es in
Schichtsystemen arbeiten, der
Flughafenbetrieb beginnt in Hamburg um
vier Uhr morgens und endet um 23 Uhr.
„Viele Kollegen klagen, dass sie ihre Zeit
schlecht einteilen können und zu wenig
Lohn für die Familie haben“, sagt
Luftsicherheitsassistent Charles Reyes.
Die wenigsten bekämen Vollzeitverträge.
Quelle: taz
Anmerkung J.A.: Ich will den Erfolg von
Ver.di nicht kleinreden, aber die
genannten 9 Euro pro Stunde “für rund
24.000 Wachleute” “jenseits der
Flughäfen” (anscheinend die übergroße
Mehrheit der Wachleute) sind leider
immer noch Niedriglohn.
Ergänzende Anmerkung WL: Die
Entlohnung der sog. „Fummelkräfte“ ist
ein typisches Beispiel dafür, was passiert,
wenn sich der Staat aus einem Bereich,
hier der Flugsicherheit, zurückzieht und
diese Aufgabe „privatisiert“ wird.
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