Sonntag, 1. August 2010

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James K. Galbraith: Der Raubtier-Staat

(Nachdenkseiten)

http://www.nachdenkseiten.de/?p=6348#h03

Freie Märkte sind die Ausnahme in den USA.

 

Nach der Großen Depression hat Amerika reguliert und zahlreiche öffentliche Institutionen geschaffen, um den Wohlstand zu sichern.

 

Unter Bush wurden sie zweckentfremdet. Das hat die Finanzkrise ausgelöst.

Im vergangenen Jahrzehnt hat der Raubtier-Staat auf besonders dramatische Weise im Finanzsektor Fuß gefasst. Regulierung wurde zerstört.

 

Zu Beginn der zweiten Bush-Regierung kam der Chef einer Finanzaufsichtsbehörde zu einer Pressekonferenz mit einem Stapel von Vorschriften und einer Kettensäge – eine nicht gerade subtile Ansage.

Im Endergebnis wurde dieser Sektor überrannt von den aggressivsten Vertretern der Kunst, fragwürdige Hypotheken aufzulegen. Sie wurden den Kunden angedreht, die Gebühr eingesteckt, dann weiterverkauft gegen eine weitere Gebühr.

 

Sie wurden verpackt, mit dem Weihwasser quantitativer Risikomanagement-Modelle benetzt und mit dem höchsten Rating AAA gesegnet. Wenn das kriminell klingt, hat es einen Grund: Es war kriminell.

Nach dem Zusammenbruch dieses Kartenhauses musste der Staat einspringen – zunächst die Bush-Regierung mit Finanzminister Hank Paulson, der unbedingt die Banken retten wollte. Die Obama-Regierung übernahm dieses Ansatz nahtlos.

 

So wurde eine Panik vermieden, aber um einen hohen Preis: Restrukturierung und Reform der Banken, die wirklich an die Wurzel des Problems gingen, wurden aufgeschoben.

Gleichzeitig wirkten die großen Institutionen, von denen ich anfangs gesprochen habe, mit der Fiskalpolitik zusammen an der wirtschaftlichen Stabilisierung mit, was das Budgetdefizit hochgetrieben hat, weit jenseits dessen, was früher als nachhaltig galt.

 

Das Gegenstück dazu ist der hohe Finanzüberschuss im Privatsektor.

Quelle: Handelsblatt

 

http://www.handelsblatt.com/meinung/essays/usa-der-raubtier-staat;2626966

 

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