Dienstag, 26. März 2013

Muss man auch, denn beim ZDF ist ein Auge verloren gegangen - das linke! - HalbBLINDfernsehen


HalbBLINDfernsehen
 

von Dieter Braeg

 

[via scharf-links.de]

 

http://scharf-links.de/45.0.html?&tx_ttnews[tt_news]=34025&tx_ttnews[backPid]=56&cHash=8233af881d

 


Man sitzt, so verkündet vom Zwangsgebühren- fernsehen, bei ARDZDF in der ersten Reihe.

Muss man auch, denn beim ZDF ist ein Auge verloren gegangen – das linke!

Wie blöd ist eigentlich ZuseherinZUseher, sich einreden zu lassen, dass eindimensionales FernsehZUgucken „besser" sei?

Diese Originalität aus Mangel, die außerstande ist, sich zur Banalität zu steigern und Programm macht, das gut gemein und nie gut gemacht ist, hatte einen seiner Höhepukte mit dem Trivial-Dreiteiler „Unsere Mütter, unsere Väter".

Ey, das war wie im Märchen. Es waren einmal fünf FreundinnenFreunde, die glaubten im Jahre 1941, dass ihnen die Zukunft gehören würde. Das war im zweiten Kriegsjahr, da hatten die Deutschen sechs Jahre Nürnberger Rassengesetze und acht Jahre Diktatur mit der nachträglichen AUSrede „wir haben vonNIXgewußt" hinter sich gebracht.

Der einäugige Zuschauer sieht keinen Zweifel oder Verzweiflung, hört was vom „Dienst am deutschen Mann" und dazu fährt ein Jude nachts mit dem Fahrrad durch Berlin und grüßt seine vier Freunde mit „Shalom"- Das ist diese Toleranz einer Privatsphäre in deutschen Vierwänden, die mit einem Auge und halbem Hirn Drehbücher schreibt.

Es folgen in fast 270 Minuten Krieg und alle die nichts dagegen hatten, sterben. Nur „Wilhelm Winter" (wieso hat man ihn nicht als „Friedolin Frühling" handeln lassen?), dieser edle hehre deutsche Soldat, er überlebt, trotz Desertion. Er hat beim Erschießen sowjetischer Kommissare nur begrenzt Gewissensbisse. Sein Bruder, ein Liebhaber von Texten Rimbauds (aber wer kennt denn den noch, bei diesem „BILDungsauftrag" des HalbblindZDFsenders schon?) und Liebhaber gehobener Literatur, geht nicht am Krieg zugrunde, er verroht!

Muss ja auch so sein. Es gibt dann eine „Panzerschlacht" bei der aber meistens ein brutaler Häuserkampf gezeigt wird, bei dem mehr Rotarmisten als Deutsche sterben. Was fehlt sind Bombenangriffe deutscher Städte, die NS Propaganda stört kaum und ein Konzentrationslager fehlt. Kurz nach 20:15 Uhr ist dem deutschen Zuschauer so was wohl nicht zuzumuten.

Die Hauptfiguren des Films entwickeln sich zu Widerständigen und man schaudert so richtig, wenn's vom Glotzapparat in's Zimmer dröhnt: „Wenn wir morgen da raus gehen und verrecken, dann soll das so sein. Aber Du wirst uns führen, das erwart' ich von Dir!"

Was „Gott mit Deutschland vorhat" fragt sich der Herr Winter und sieht an der Ostfront einem einsamen Wolf in's Aug. Obwohl meist deutsche Soldaten und Wölfe ja mehr zur Rudelbildung neigen! 

Der Zeitlupentod ist auch filmtechnisch nicht neu und es verwundert schon, dass, wenn man eine jüdische Ärztin ist und an die SS verraten wird, das überlebt und in der Uni- form der Roten Armee wieder auftaucht. Ein SS Übeltäter ist nach dem Krieg mit Billi- gung der Amerikaner wieder und weiter in Amt und Würden. Der Ami ist schuld und man sieht den deutschen Wald vor lauter Unschuld kaum noch!

Zum Filmende geht es dem Literaturfreund, der gegen den Krieg war und der Sängerin an den Kragen, weil Kunst und Geist, wie beispielhaft, nicht überleben dürfen.

Der Jude überlebt. Der Herr Winter samt Krankenschwester (die ihm nicht sagen konnte, dass sie ihn liebt), schafft es auch, weil beide das NS System unterstützten, zeitweise?

Tja, und da sie nicht gestorben sind, haben sie sich wahrscheinlich kräftig vermehrt und ihre Nachkommen schreiben Drehbücher für die Anstalt „mitdemZWEITENsiehtmangar- NIX", die hohe Einschaltquoten garantieren.

Die Ösis? Übernehmen, wie das für Opfer üblich ist, jeden Scheiss vom deutschen HalbBLINDfernsehen!

Dieter Braeg

 


VON: DIETER BRAEG



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